Der eine geht, der andere kommt

Neunkirchen. Lange Schlangen bildeten sich am Mittwochabend vor dem Bürgerhaus: Denn die Gäste wollten den beiden Hauptpersonen des Abends unbedingt die Hände schütteln, bevor der offizielle Teil begann. Es war der Abend des scheidenden Oberbürgermeisters Friedrich Decker und des neuen Oberbürgermeisters Jürgen Fried

Neunkirchen. Lange Schlangen bildeten sich am Mittwochabend vor dem Bürgerhaus: Denn die Gäste wollten den beiden Hauptpersonen des Abends unbedingt die Hände schütteln, bevor der offizielle Teil begann. Es war der Abend des scheidenden Oberbürgermeisters Friedrich Decker und des neuen Oberbürgermeisters Jürgen Fried. Es war ein Abend, der gespickt war mit lobenden, rührenden und humorvollen Worten für den scheidenden OB - gesprochen von wichtigen Weggefährten. So war es Innenminister Klaus Meiser (CDU), der in Richtung SPD-Mann Decker sagte: "Ich habe die CDU-Mitglieder gefragt, ob ich was Gutes über einen SPD-Mann sagen darf und sie haben es mir erlaubt." Meiser sagte, dass Decker ein guter OB gewesen sei. "Decker hat Neunkirchen erfolgreich durch eine schwierige Zeit geführt." In Richtung Fried stellte der Minister fest: "Jürgen Fried tritt in große Fußstapfen. Aber er ist lange dabei und hat als Bürgermeister bereits viel Erfahrung gesammelt." Einen guten Start wünschte auch der Ottweiler Bürgermeister Hans-Heinrich Rödle, der für die Kollegen des Saarländischen Städte- und Gemeindetages sprach, dem neuen OB Fried. In Richtung Decker sagte er: "Friedrich Decker ist eine große Persönlichkeit." Ihn zum Freund zu haben, sei etwas ganz Besonderes. Rödle sagte: "Ich freue mich, dass Friedrich Decker weiter in einigen Gremien tätig ist." Applaus gab es, als Ernst-Jürgen Kohlhund (CDU) für den Stadtrat über Decker sagte: "Das Rotwild im Rat bekam Streicheleinheiten; das Schwarzwild wurde pfleglich behandelt und sogar die Gelb-Blauen und Grünen erhielten ab und zu mal ein Leckerli." "Einen Spruch des Tages" hatte Alt-OB und Decker-Vorgänger Peter Neuber im Gepäck. "Bischd gudd Fritz, bischd gudd Fritz", habe Decker einmal über sich selbst bei einer gemeinsamen Skatrunde gesagt. Er dankte Decker für das, was er ist und das, was er gemacht hat. Von einem Vertrauensvorschuss der Bürger sprach Neuber in Richtung Fried. Der verzichtete aufgrund Neubers überlanger Redezeit auf seine Antrittsrede. Jedoch forderte er die Neunkircher auf, gemeinsam für ein starkes Neunkirchen zu handeln. In Richtung seines Vorgängers stellte Fried fest: "Friedrich Decker genießt hohes Ansehen. Zu verdanken ist dies seiner Glaubwürdigkeit und seiner besonders offenen Art, auf Menschen zuzugehen, ganz ohne Dünkel und Abgehobenheit. Ohne abzuheben trat der scheidende OB dann auch ab. Bevor er seinem Nachfolger die Ernennungsurkunde und die Amtskette übergab, feststellte, dass Fried prädestiniert für dieses Amt sei, er selbst die Entlassungsurkunde erhielt, sagte er: "Tschüss, das war' s."

HintergrundFriedrich Decker war 19 Jahre Oberbürgermeister der Stadt Neunkirchen. Seit dem 1. Oktober ist nun Jürgen Fried als Oberbürgermeister im Amt, nachdem er neun Jahre lang Bürgermeister der Kreisstadt war. Jürgen Fried wurde am 7. Juni 2009 mit einem Stimmenanteil von 64,1 Prozent für die Zeit von zehn Jahren zum Oberbürgermeister der Kreisstadt Neunkirchen gewählt. red

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