Der Duft des blühenden Schwanenhalses

Neunkirchen/Dirmingen · Orchideen sind sehr sensibel. Franz Sonntagbauer pflegt in Dirmingen als passionierter Orchideenliebhaber manche Exemplare zwölf Jahre bis zur ersten Blüte. Gerade hat es wieder ein Ableger seiner Pflanzen geschafft.

 Oben die filigrane Erdorchidee (Calanthe Triplicata), unten die Schwanenhalsorchidee (Cycnoches Loddigesii).

Oben die filigrane Erdorchidee (Calanthe Triplicata), unten die Schwanenhalsorchidee (Cycnoches Loddigesii).

 Franz Sonntagbauer mit seiner Schwanenhalsorchidee. Fotos: spe

Franz Sonntagbauer mit seiner Schwanenhalsorchidee. Fotos: spe

Seit über 40 Jahren kümmert sich Franz Sonntagbauer um Orchideen verschiedenster Größen, Farben und Herkunft. Wenn es eine seltene Schönheit zu einer besonderen Blüte geschafft hat, stattet der ehemalige Bergmann der SZ-Redaktion in Neunkirchen einen Besuch ab und präsentiert das Ergebnis seiner akribischen Arbeit. So auch gestern.

Gleich zwei Gewächse hatte er im Gepäck: eine Erdorchidee (Calanthe Triplicata) und eine Schwanenhalsorchidee (Cycnoches Loddigesii). Bei der Erdorchidee handelt es sich um ein Teilstück vom vorigen Jahr, dass er in seinem Orchideengewächshaus aufgepäppelt - also selbst vermehrt hat. Der natürliche Lebensraum dieser Pflanze liegt in Südostasien, Afrika und Malaysia. Sie gedeiht auch in größeren Höhen und stellt daher andere Ansprüche an Temperatur und Luftfeuchtigkeit als die Schwanenhalsorchidee. Diese ist in Ecuador, Panama und Peru heimisch. Sie bevorzugt ein warmes Klima. Für Orchideen-Pfleger beginnt "warm" bei 18 Grad Celsius. "Sie verträgt aber gerne auch mal 30 Grad", versichert Sonntagbauer. Ganz wichtig für beide Pflanzen und - wie Sonntagbauer sagt - fast alle Orchideen, ist die Luftfeuchtigkeit. "Wenn es zu trocken ist, haben Schädlinge ein leichtes Spiel", warnt der Experte. Für die Schwanenhalsorchidee müsse er im Sommer schon zwei bis drei Mal am Tag zur Wasserspritze greifen ("eine Luftfeuchtigkeit von 100 Prozent wäre ideal").

Im Grunde sei die Pflege aber nicht sehr kompliziert. "Licht, Luft, Wasser und der richtige Dünger", fasst Sonntagbauer die wesentlichen Aspekte zusammen. Natürlich müsse man wissen, wo die Pflanze in welchen Höhen heimisch ist. "Wenn ich eine Himalaya-Orchidee auf der Fensterbank über der Heizung pflege, werde ich keinen großen Erfolg haben", so Sonntagbauer.

Für Einsteiger empfiehlt er Phalenopsen oder Dendroben - größtenteils genügsame Pflanzen, "für die man kein Experte zu sein braucht". Ambitionierten Neulingen empfiehlt Sonntagbauer, sich organisierten Orchideenfreunden anzuschließen und sich einweisen zu lassen.

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