Der Bürgersteig als dritte Fahrspur

Quierschied. Im März 2010 hat Leserreporter Thomas Franz im Quierschieder Schienenweg angefangen dafür zu kämpfen, dass in seiner Straße etwas zur Verkehrsberuhigung getan wird. Fast niemand würde sich um die vorgeschriebenen 30 Kilometer pro Stunde-Begrenzung kümmern. Zudem ist die Straße so eng, dass bei Gegenverkehr oftmals die Fahrzeuge auf den Bürgersteig ausweichen müssen

 Thomas Franz beschwert sich über den Verkehr im Schienenweg in Quierschied und befürchtet, dass Fußgänger in Mitleidenschaft gezogen werden. Foto: Iris Maurer

Thomas Franz beschwert sich über den Verkehr im Schienenweg in Quierschied und befürchtet, dass Fußgänger in Mitleidenschaft gezogen werden. Foto: Iris Maurer

Quierschied. Im März 2010 hat Leserreporter Thomas Franz im Quierschieder Schienenweg angefangen dafür zu kämpfen, dass in seiner Straße etwas zur Verkehrsberuhigung getan wird. Fast niemand würde sich um die vorgeschriebenen 30 Kilometer pro Stunde-Begrenzung kümmern. Zudem ist die Straße so eng, dass bei Gegenverkehr oftmals die Fahrzeuge auf den Bürgersteig ausweichen müssen. Auch schwere Busse und Lkw müssen häufig auf den Gehweg ausweichen, so oft, dass dieser hat bereits ausgebessert werden müssen. Farbliche Markierungen sind auf dem Bürgersteig zu sehen. Franz fürchtet, dass es früher oder später zu einem Unfall mit einem Fußgänger kommt: "Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ein Unfall passiert", sagt er. Zuerst schlug er der Gemeinde vor, den Schienenweg zur Einbahnstraße zu machen. Doch dies wurde abgelehnt, da eine geeignete Straße fehlen würde, die den Verkehr wieder in die entgegengesetzte Richtung bringt. Dann schlug er in einem Gespräch mit Karin Lawall, Bürgermeisterin von Quierschied, vor, Pfosten an den Gefahrenstellen auf dem Bürgersteig zu errichten, um den Verkehr zu hindern, diesen als dritte Fahrspur zu nutzen. Aber auch in diesem Punkt wurde man sich nicht einig, der Bürgersteig würde dann, laut Gemeinde, für Rollstuhlfahrer oder beispielsweise einen Kinderwagen zu schmal. "Dann stehen die bereits errichteten Straßenschilder im Schienenweg den Rollstuhlfahrern aber auch im Weg", bemerkt Franz. Auch schrieb er die Polizeiinspektion in Sulzbach an, um Kontrollen zu erbitten, vielleicht könne dann die Situation entschärft werden. Aber auch Erwin Mohns, stellvertretender Leiter der Inspektion Sulzbach, kommt zu dem Schluss, dass im Schienenweg "keine signifikant auffällige Verkehrsunfallbelastung" vorherrsche und "dass vonseiten der Polizeiinspektion Sulzbach keine verkehrspolizeilichen Maßnahmen zu treffen sind." Eine letzte Möglichkeit sieht Franz noch: "Mein Vorgarten kommt im Herbst weg - so schmal ist der Bürgersteig dann nicht mehr. Vielleicht kann man dann drei rot-weiß lackierte Pfosten aufstellen." Mirka Preiser, stellvertretende Fachbereichsleiterin Bürgerdienste und Ordnungswesen, bestätigt "regen schriftlichen Kontakt" mit Thomas Franz. Die Gemeindeverwaltung und die Polizei hätten sich die Situation angeschaut, doch für Änderungen müsste eine konkrete Gefahrenlage vorliegen. Doch "wenn es alle Anwohner genauso sehen, wie Herr Franz, wären wir für weitere Gespräche offen. Aber bisher hat sich bei uns niemand gemeldet, der seine Aussage bestätigt", sagt sie. Zu den Markierungen auf dem Bürgersteig erklärt Preiser: "Die Straßendecke im Schienenweg ist in einem schlechten Zustand. Jetzt wird ein Teilstück gemacht, die Markierungen zeigen, wo die Erneuerung stattfindet." Thomas Franz hat mittlerweile eine E-Mail-Adresse unter schienenweg@live.de eingerichtet, dort können sich betroffene Bürger auch an ihn wenden und ihre Meinung kundtun.

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