Der Bildung einen Schubs geben

Heusweiler · Einem Grundpfeiler der Gesellschaft widmete sich die „Heusweiler Bildungskonferenz“, die sich insbesondere mit den Übergängen vom Kindergarten zur Grundschule und dann zur weiterführenden Schule befasste.

 Schule ist ein Kinderspiel – im Stück der Theater-AG der Schiller-Schule. Das echte (Schul-)Leben, etwa der Wechsel zur weiterführenden Schule, ist nicht immer so einfach, zeigte die Heusweiler Bildungskonferenz. (Das Foto entstand bei der „Voiceweiler“-Show aller Heusweiler Schulen). Foto: Andreas Engel

Schule ist ein Kinderspiel – im Stück der Theater-AG der Schiller-Schule. Das echte (Schul-)Leben, etwa der Wechsel zur weiterführenden Schule, ist nicht immer so einfach, zeigte die Heusweiler Bildungskonferenz. (Das Foto entstand bei der „Voiceweiler“-Show aller Heusweiler Schulen). Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

Heusweiler als Bildungslandschaft, Akteure, Fakten, Perspektiven - darum ging es bei der Bildungskonferenz im Rathaus. Rund 40 Teilnehmer befassten sich in fünf Sälen aus verschiedenen Blickwinkeln mit dem örtlichen Bildungsangebot von Vorschule bis Seniorenalter. Im Fokus standen die Übergänge etwa vom Kindergarten zur Schule und zwischen den verschiedenen Schulformen, viele Erzieherinnen konnten allerdings, wegen der beruflichen Einbindung, nicht kommen. So stellte Kerstin Halladin von der ABG (Ausbildungs- und Beschäftigungsförderungsgesellschaft) die Ergebnisse vor. Eines der Probleme beim Übergang zur Grundschule sei der Datenschutz. Erzieher dürften nicht mit Lehrern über schwierige Kinder reden.

An Tisch zwei ging es sehr kreativ um den Übergang von der Grund- zu weiterführenden Schulen. Unter der Moderation von Ludwig Geiser, Rektor der Friedrich-Schiller-Schule, stellte man sich die Frage, wie Eltern Beratungsgespräche und Empfehlungen von Lehrern zur weiteren Schullaufbahn ihrer Kinder aufnehmen. Man kam zu dem Ergebnis: Viele Eltern ignorieren die Empfehlungen und nehmen bewusst die falsche Schule in Kauf. Das Wohl der Kinder stehe oft nicht im Vordergrund, sondern es gehe um sozialen Druck oder auch darum, dass Eltern eigene Versäumnisse über die Kinder nachholen wollten. Kindern falle der Schulwechsel oft nicht leicht. Eine Kennenlern- und Eingewöhnungswoche durch Blockunterricht mit dem Klassenlehrer könnte da helfen, so Ludwig Geiser.

Bei der nächsten Bildungs-Übergangsstufe regte man unter anderem Schnuppertage bei der IHK an und Projekte, die die Berufswahl leichter und überschaubarer machen. Auch sollten, so Moderator Karsten Vitz, die Eltern stärker einbezogen werden. An Tisch vier kamen unter dem Stichwort "Fortbildung" auch die örtlichen Vereine zur Sprache. Moderatorin Anne Schäfer, Leiterin der Heusweiler VHS, erklärte zudem, das Bildungsangebot sei groß und vielfältig, erreiche aber längst nicht jeden. Deshalb müsse man herausfinden, was die Bürger wollen und eine "Bedarfserhebung" machen.

An Tisch Fünf liefen die Fäden unter Leitung des Holzer Grundschul-Rektors Georg Fox zusammen, es ging um Schul-Profile, Projekte und Öffentlichkeitsarbeit. "Ich würde erstmal Ideen spinnen, Geld ist immer so ein ein Totschlagargument", meinte Thomas Redelberger. Als Bürgermeister kenne er viele Projekte. Das Bündnis Familie habe nicht geklappt, weil es rein strukturell sei, es werde nicht gelebt. Der Slogan "Das Saarland lebt gesund" funktioniere, weil alles mögliche hineinpasse. So sollen denn für die Bildung in Heusweiler ein knackiges Logo her und ein gemeinsamer Internetauftritt.

Verlauf und Ergebnisse der Bildungskonferenz sollen in einer Broschüre dokumentiert werden. Am 16. Januar, 14-16 Uhr, gibt's eine Nachleseveranstaltung im Heusweiler Rathaus.

Infos: Stabsstelle Bildungsmanagement des Regionalverbandes, Tel. (06 81) 5 06-43 57.

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HintergrundBildungskonferenzen finden im Rahmen des bundesweiten Projekts "Lernen vor Ort" statt. Die Auswahl geschieht, salopp gesagt, "durch Handheben", so Jan Schluckebier, Leiter der Stabsstelle Bildungsmanagement beim Regionalverband. Nach Alt-Saarbrücken, Malstatt und Völklingen war Heusweiler an der Reihe. Das Konzept wird als Beteiligungsmodell für örtliche Bildungsakteure angeboten. Nach der Bestandsaufnahme sollen lokale Bildungsstrategien erarbeitet und als Handlungsempfehlungen an die Politik weitergegeben werden mit dem Ziel, so Schluckebier, "die Entwicklung der Bildungslandschaft voranzubringen". hof

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