Der bekannte Fastnachter Karl Nickel ist tot
Saarbrücken. Mitten in der Fastnachts-Session machte gestern eine traurige Nachricht unter den Saarbrücker Karnevalisten die Runde. Karl Nickel (Foto: SZ/Verein), vielen bekannt als Ehren-Hofmarschall der Groß-Saarbrücker Karnevalsgesellschaft "Die Nassauer", ist am Mittwochmorgen im Alter von 61 Jahren nach schwerer Krankheit gestorben
Saarbrücken. Mitten in der Fastnachts-Session machte gestern eine traurige Nachricht unter den Saarbrücker Karnevalisten die Runde. Karl Nickel (Foto: SZ/Verein), vielen bekannt als Ehren-Hofmarschall der Groß-Saarbrücker Karnevalsgesellschaft "Die Nassauer", ist am Mittwochmorgen im Alter von 61 Jahren nach schwerer Krankheit gestorben. Nickel, der lange das saarländische Fastnachtsmuseum in St. Ingbert leitete, kannte die saarländische Fastnacht wie kein anderer. Gern berichtete er von den ersten Spuren von Verkleidungsfesten auf saarländischem Boden: Tonmasken, die vor etwa 1700 Jahren bei den so genannten Saturnalien getragen wurden. Oft erklärte er auch wissbegierigen Freunden des Brauchtums Fastnacht, warum im einst protestantisch geprägten Saarland der sonst nur in katholischen Ländern beliebte Karneval - Abschied vom Fleisch (carne vale) zum Beginn der Fastenzeit - gefeiert wurde.Die "neue" Fastnacht, hatten Kölner Beamte ins Saarland importiert, damals hätten Wadern und Ottweiler als Straflager für Kölner Staatsbedienstete gegolten, so referierte Nickel. Auch in der Stadtgeschichte kannte sich der in Tauberbischofsheim geborene Kaufmann aus, oft führte er Interessierte durch Alt-Saarbrücken. Beim ehemaligen Stadtverbandspräsidenten Michael Burkert hat sich Nickel dafür stark gemacht, dass die Kasematten der Bevölkerung wieder zugänglich gemacht wurden.Im November 2007 erhielt Nickel den Goldenen Verdienstorden des Bundes Deutscher Karnevalisten. Bei den Nassauern, die er 1980 mitgegründet hat, hat er liebevoll die Sessions-Orden entworfen. Auch der aktuelle Orden stammt aus Nickels Feder. al