Der Beichtvater der FCS-Spieler

Saarbrücken. "50-Stunden-Woche? Uninteressant", sagt Frank Sänger (Foto: Schlichter), Physiotherapeut des Fußball-Oberligisten 1. FC Saarbrücken, "wenn du so einen Job machst, muss du ihn leben und darfst nicht auf die Uhr sehen." Seit Januar ist der 39-Jährige hauptamtlich beim FCS tätig, wurde dabei von seinem Arbeitgeber, der Klinik in Zweibrücken, freigestellt

Saarbrücken. "50-Stunden-Woche? Uninteressant", sagt Frank Sänger (Foto: Schlichter), Physiotherapeut des Fußball-Oberligisten 1. FC Saarbrücken, "wenn du so einen Job machst, muss du ihn leben und darfst nicht auf die Uhr sehen." Seit Januar ist der 39-Jährige hauptamtlich beim FCS tätig, wurde dabei von seinem Arbeitgeber, der Klinik in Zweibrücken, freigestellt. Sänger kümmert sich täglich um die Wehwehchen und Blessuren, begleitet die Spieler aber auch beim Übergang von Reha-Maßnahmen ins normale Training oder arbeitet präventiv bei der individuellen Stärkung einzelner Muskelgruppen. "Man muss den Spielern manches auch vorleben. Gesunde Ernährung predigen und Fleischkäseweck essen geht nicht. Auch eigene körperliche Fitness gehört dazu", sagt Sänger, der beim FC Homburg selbst in der 2. Bundesliga gespielt hat, "diese Erfahrung als Aktiver hilft mir bei meiner Arbeit. Ich kann mich besser in die Verletzung des Spielers hineindenken, ja hineinfühlen."In dieser Woche hatte Sänger desöfteren Mike Brückerhoff und Nico Weißmann auf seiner Pritsche. "Mit Frank kann man über alles reden", sagt Weißmann, der an einer Risswunde am Schienbein laboriert, über den Beichtvater der Mannschaft. "Wenn man unter vier Augen ist, wird einem schon einiges anvertraut", erzählt Frank Sänger, ohne aber Details der Geschichten preisgeben zu wollen.Am Samstag spielt der FCS nach der Pause wegen des U21-Länderpokals in Betzdorf. Im Gegensatz zur Vergangenheit wird der FCS die drei Stunden Anfahrt erst am Spieltag absolvieren. "Das ist Einstellungssache und kein physiotherapeutisches Problem", sagt Sänger, "ich bin selbst einmal in Betzdorf um 15.15 Uhr angekommen, und um 15.30 Uhr hat das Spiel angefangen. Wir haben 1:0 gewonnen." Ein Sieg und damit die Verteidigung der Tabellenführung ist auch das erklärte Ziel des 1. FC Saarbrücken am Samstag. cor

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