"Den ökologischen Fußabdruck verkleinern"

Göttelborn. Als Begriff wird Nachhaltigkeit nicht nur von Politikern häufig und gern benutzt. Aber was heißt das eigentlich genau? Wofür steht der Begriff? Mit diesen und anderen Fragen beschäftigten sich am Dienstag rund 80 Teilnehmer (darunter viele Forstleute) einer Fachtagung, die das Saar-Umweltministerium am ehemaligen Gruben- und heutigen "Denkort" Göttelborn veranstaltete

Göttelborn. Als Begriff wird Nachhaltigkeit nicht nur von Politikern häufig und gern benutzt. Aber was heißt das eigentlich genau? Wofür steht der Begriff? Mit diesen und anderen Fragen beschäftigten sich am Dienstag rund 80 Teilnehmer (darunter viele Forstleute) einer Fachtagung, die das Saar-Umweltministerium am ehemaligen Gruben- und heutigen "Denkort" Göttelborn veranstaltete. In Referaten und Diskussionsrunden wurden bei der Veranstaltung verschiedene Aspekte wie nachhaltige Folgenutzungen der Bergbauflächen am Beispiel der Solaranlagen in Göttelborn und Reden, die nachhaltige Entwicklung urbaner Kulturlandschaften oder ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit als Grundlage für den Bürgerwald erörtert.Zum Abschluss der Tagung stellte der Sachbuchautor Ulrich Grober bei einer Lesung sein Buch "Die Entdeckung der Nachhaltigkeit - Kulturgeschichte eines Begriffs" (Kunstmann-Verlag, München 2010, 360 Seiten, ISBN 978-3-88897-648-3, 19,90 Euro) vor. Grober setzt sich in seinem Werk gegen die "Entkernung und Verwässerung" des Begriffs zur Wehr. Für ihn heißt Nachhaltigkeit, den ökologischen Fußabdruck des Menschen durch eine Selbstbeschränkung bei der Nutzung der Ökosysteme zu verkleinern und genügsamer bei der Bedürfniserfüllung zu sein - und zwar durch einen Verzicht auf eine ständige Steigerung des Lebensstandards zugunsten einer verlässlichen Lebensqualität. Wie schwierig es ist, den Begriff eindeutig zu definieren, wurde durch verschiedene Aussagen aus dem Publikum klar. Ein Gast sagte, dass man nicht von Nachhaltigkeit sprechen könne, "wenn etwas ver-braucht wird", wie beispielsweise Kohle oder Öl; ein anderer meinte, dass die Menschheit "zum Überleben" nachhaltig handeln müsse. in

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort