Den Kindern zuliebe

Saarbrücken. Die saarlandweit erste Selbsthilfegruppe für Eltern mit psychischen Problemen will Eltern stärken und diese dazu befähigen, dass sie für ihre Kinder gut sorgen können. Gegründet wurde die Selbsthilfegruppe von zwei allein erziehenden, psychiatrieerfahrenen Müttern aus dem Saarland

Saarbrücken. Die saarlandweit erste Selbsthilfegruppe für Eltern mit psychischen Problemen will Eltern stärken und diese dazu befähigen, dass sie für ihre Kinder gut sorgen können. Gegründet wurde die Selbsthilfegruppe von zwei allein erziehenden, psychiatrieerfahrenen Müttern aus dem Saarland. Am ersten Gruppentreffen im vergangenen Monat in der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe im Saarland (KISS) in Saarbrücken nahmen zwei allein erziehende Mütter teil. Fürs Erste ist angedacht, eine Gruppe mit zwölf Teilnehmern aufzubauen, sagt die Selbsthilfegruppe-Gründerin und Diplom-Ingenieurin Christine Quartz. "In unserer Gruppe können Mütter und Väter lernen, offen mit ihren seelischen Problemen umzugehen, damit sie so selbstbewusster ihre Interessen in der Öffentlichkeit vertreten können", sagt Quartz im Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung.Als Erstes: Vorurteile abbauen Noch immer kursierten in unserer Gesellschaft Vorurteile über Menschen, die unter Depressionen, Psychosen und Manien leiden. Diese rührten daher, dass die Symptome der psychisch Leidenden schwerer zu erfassen seien als etwa die Symptome von Herzkreislauf-Erkrankungen. Doch so lange Vorurteile wie diese nicht abgebaut seien, würden sich die Betroffenen scheuen offen über ihre psychischen Probleme zu sprechen und sich keine professionelle Hilfe suchen, ist Quartz überzeugt. Abgesehen vom Erfahrungsaustausch der betroffenen Eltern untereinander wollen die beiden Selbsthilfegruppe-Initiatorinnen den Gruppenteilnehmern konkrete Hilfsangebote für deren Kinder aufzeigen. Je nach Informationsbedarf sollen so beispielsweise verschiedene Fachleute, etwa von der Arbeiterwohlfahrt, der Caritas, dem Diakonischen Werk, Kinder- und Jugendärzte oder Referenten zum Thema Patientenverfügung in die Selbsthilfegruppe eingeladen werden, erklärt Quartz. Denn so könnte - für den Fall einer anstehenden psychiatrischen Behandlung - den Eltern ein Stück weit die Sorge genommen werden, wie in dieser Zeit das eigene Kind versorgt und betreut werden kann. Die Selbsthilfegruppe für Eltern mit psychischen Problemen trifft sich jeweils montags um 10 Uhr in der Futterstraße 27 in Saarbrücken. Weitere Infos zu der Selbsthilfegruppe gibt es bei der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe im Saarland unter Tel. (06 81) 9 60 21 30.

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