Den Augenblick spürbar machen

Saarbrücken. Der Name ist Konzept: Performances des 2008 gegründeten Künstlerinnen-Ensembles "Jetztzeit" entstehen aus dem Augenblick heraus. Roter Faden der Sparten übergreifenden Improvisationen sind aktuelle Themen politischen, sozialen und persönlichen Ursprungs

 Das Team von "Jetztzeit" in Aktion. Foto: Peter Marz

Das Team von "Jetztzeit" in Aktion. Foto: Peter Marz

Saarbrücken. Der Name ist Konzept: Performances des 2008 gegründeten Künstlerinnen-Ensembles "Jetztzeit" entstehen aus dem Augenblick heraus. Roter Faden der Sparten übergreifenden Improvisationen sind aktuelle Themen politischen, sozialen und persönlichen Ursprungs. Passend zum Motto der aktuellen Saarbrücker Sommermusik setzt sich "Jetztzeit" unter dem Titel "Heimat:Los! Skizzen von unterwegs" am Freitag, 20. August, ab 20 Uhr in den Räumen der Patton-Stiftung in der Ufergasse nun mit der Frage auseinander: Wie entsteht Heimat, und was entsteht, wenn Heimat fehlt? "Jetztzeit" - das sind vier Künstlerinnen unterschiedlichster Biografien, die an der Hochschule der Bildenden Künste Saar zusammenfanden: Maria Kowalski aus dem westfälischen Münster genoss eine Tanzausbildung in Saarbrücken, Wiesbaden und Wien und studierte an der HBK Freie Kunst mit Schwerpunkt Neue Medien und Performance. Die Hamburgerin Astrid Martina Hensler studierte Geisteswissenschaften mit Schwerpunkt Musik und Theater in den USA, Bildende Kunst an der HBK Saar und wurde in Gesang, Klavier und Cello unterrichtet. Nach ihrem HBK-Studium (Malerei, Neue Medien, Performance) ist Natalie Kolaric D'Almeida aus Merzig heute HBK-Dozentin und Kunsterzieherin am Saarlouiser Gymnasium am Stadtgraben. Die St. Wendelerin Karin Maria Zimmer schließlich ist ausgebildete Physiotherapeutin und studierte klassischen Gesang in Hamburg; ferner Plastik und Audiovisuelle Kunst an der HBK. Hier bot Zimmer jenen folgenreichen Stimmworkshop an, zu dem die übrigen heutigen "Jetztzeit"-Damen erschienen. "Daraus entstanden regelmäßige Treffen zu viert, in denen wir ein gemeinsames Körper- und Stimmtraining entwickelten. Es war schnell klar, dass wir uns positiv verstärken, jede die andere in ihrer eigenen Arbeit unterstützt und befruchtet und wir uns in immer neuer und überraschender Weise begegnen können in den Grenzbereichen der bildenden und darstellenden Kunst." Für das nach einem Jahr offiziell formierte "Jetztzeit"-Ensemble "gingen gleich einige Türen auf", etwa im Saarländischen Künstlerhaus und als Auftakt bei Vernissagen. Dokumentarfilm geplant Peter Marz plant einen Dokumentarfilm über die Arbeit des Teams. "Uns interessiert der Moment, die Öffnung in ein anderes Wahrnehmen dazwischen und dahinter, wo die Stimme bricht oder der Fuß zittert - also nicht eine Suche nach Perfektion, sondern eine intensive Erfahrung des Augenblicks und ein gnadenloses Befassen mit dem, was ist", verraten die Performerinnen. "Schön wäre, wenn alle Erfahrungen über den Haufen geworfen würden und die Leute lachend und ein wenig berührt und vielleicht auch mit offenem Blick und Ohr zurück in ihren Alltag gehen würden."Freitag, 20. August, 20 Uhr, Patton Stiftung in der Ufergasse 2: Performance "Heimat:Los!" mit Ensemble "Jetztzeit". Eintritt frei. Infos: Tel. (06 81) 9 05 49 03, (01 77) 4 91 58 87.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort