Demo gegen Sparpolitik

Saargemünd/Metz. Um die 70 Menschen aus Saargemünd, Forbach und St. Avold hatten sich gestern in Metz vor dem Sitz der regionalen Gesundheitsagentur Agence Régionale de Santé (ARS) gesammelt. Dort demonstrierten sie gegen den massiven Bettenabbau und die Personalkürzungen, die seit Jahren in den Krankenhäusern im Osten der Mosel durchgeführt werden

 Der "Zusammenschluss gegen Sparpolitik" will geplante Streichungen im lothringischen Gesundheitsbereich nicht akzeptieren. Foto: Hélène Maillasson

Der "Zusammenschluss gegen Sparpolitik" will geplante Streichungen im lothringischen Gesundheitsbereich nicht akzeptieren. Foto: Hélène Maillasson

Saargemünd/Metz. Um die 70 Menschen aus Saargemünd, Forbach und St. Avold hatten sich gestern in Metz vor dem Sitz der regionalen Gesundheitsagentur Agence Régionale de Santé (ARS) gesammelt. Dort demonstrierten sie gegen den massiven Bettenabbau und die Personalkürzungen, die seit Jahren in den Krankenhäusern im Osten der Mosel durchgeführt werden. Akut sind 80 Arbeitsplätze im Krankenhaus Pax in Saargemünd bedroht. Das will Kamal Berger von dem seit vergangenem September in Saargemünd aktiven "Zusammenschluss gegen Sparpolitik", nicht hinnehmen. "Im Saargemünder Krankenhaus arbeitet das Personal schon am Limit, noch 80 zusätzliche Fachkräfte zu kürzen ist eine unverantwortliche Politik", so Berger, der auch Vorsitzender der lokalen Fraktion der Linkspartei Parti de Gauche (PG) ist.

Auch wenn die meisten Demonstranten den Gewerkschaften oder politischen Bewegungen aus dem linken Lager angehörten, fanden sich auch unpolitische Bürger und viele Grenzgänger ein. So Arsène Schmitt, Vorsitzender des Grenzgängervereins, der die Gesundheitspolitik in der Region misstrauisch verfolgt. Er will, dass das Gesundheitswesen in öffentlicher Hand bleibt und die Krankenhäuser nicht zu Profit-Unternehmen werden. "Auch wenn es offiziell noch nicht angekündigt wurde, hören wir immer öfter von Lokalpolitikern, dass sich Patienten aus dem östlichen Moselgebiet genauso in Merzig oder im Winterberg-Krankenhaus in Saarbrücken behandeln lassen können, wenn es bei uns nicht mehr genug Betten gibt", sagte Schmitt der SZ in Metz.

 Der "Zusammenschluss gegen Sparpolitik" will geplante Streichungen im lothringischen Gesundheitsbereich nicht akzeptieren. Foto: Hélène Maillasson

Der "Zusammenschluss gegen Sparpolitik" will geplante Streichungen im lothringischen Gesundheitsbereich nicht akzeptieren. Foto: Hélène Maillasson

 Der "Zusammenschluss gegen Sparpolitik" will geplante Streichungen im lothringischen Gesundheitsbereich nicht akzeptieren. Foto: Hélène Maillasson

Der "Zusammenschluss gegen Sparpolitik" will geplante Streichungen im lothringischen Gesundheitsbereich nicht akzeptieren. Foto: Hélène Maillasson

Während der Demonstration wurde eine fünfköpfige Delegation von Chantal Kirsch, ARS-Verantwortliche für das Einzugsgebiet Moselle Est und seine Kreise Boulay, Forbach und Saargemünd, empfangen. Doch nach der 40-minütigen Besprechung zeigten sich die Vertreter des Zusammenschlusses nicht sonderlich begeistert. Zwar habe die ARS ihre Dialogbereitschaft mit den Krankenhaus-Gewerkschaften signalisiert. Doch man halte an der mittelfristigen Planung fest, bei der bis zu 1000 Betten in den lothringischen Krankenhäusern gestrichen werden sollen. Die Qualität der Pflege sei das oberste Ziel, was aber nicht dem Erhalt aller Strukturen in Bürgernähe gleichkomme. Doch genau dafür wollen die Menschen in Saargemünd weiter kämpfen, 600 Unterschriften haben sie zur Unterstützung schon gesammelt.

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