Demo gegen die Schließung der Kinderklinik

Merzig. Die weißen T-Shirts mit dem knallroten Schriftzug haben die fünf Hebammen gestapelt. "Ja zur Kinderklinik" haben sie auf die Baumwollhemden drucken lassen, mit denen sie und ihre Unterstützer bei der Demo am morgigen Freitag, 5. April, ab 10 Uhr vor dem Merziger Stadthaus Flagge zeigen wollen

 Die Demonstranten machen sich 2006 für den Erhalt der Kinderklinik in Merzig stark. Foto: Rup

Die Demonstranten machen sich 2006 für den Erhalt der Kinderklinik in Merzig stark. Foto: Rup

Merzig. Die weißen T-Shirts mit dem knallroten Schriftzug haben die fünf Hebammen gestapelt. "Ja zur Kinderklinik" haben sie auf die Baumwollhemden drucken lassen, mit denen sie und ihre Unterstützer bei der Demo am morgigen Freitag, 5. April, ab 10 Uhr vor dem Merziger Stadthaus Flagge zeigen wollen.Ihre Forderung haben sie längst formuliert: "Der Grüne Kreis braucht 24 Stunden einen Kinderarzt", sind sich Daniela Schühler-Hilgert, Katja Kautenburger, Maike Schumacher, Hanna Spelz und Yasmin Chirinpour einig. "Wenn kein Kinderarzt rund um die Uhr im Merziger SHG-Klinikum Dienst verrichtet, muss die Frühgeborenenstation schließen", sagen die Geburtshelferinnen. Mitte März hatte der Klinikträger, die Saarland-Heilstätten GmbH (SHG), das Aus für die Kinderklinik für Ende des Jahres verkündet. Kurt Wahrheit, Geschäftsführer der SHG und damals Verwaltungsdirektor am Merziger Klinikum, begründete die anstehende Schließung mit finanziellen Zwängen. Die Geburtshilfe-Abteilung soll bestehen bleiben. Normale Geburten und Kaiserschnitt-Operationen werden weiterhin in Merzig möglich sein. Sobald es um Risikoschwangerschaften geht oder um Geburten, bei denen mit Komplikationen zu rechnen ist, werden diese nicht mehr in Merzig stattfinden können. Die fünf Hebammen halten dagegen: "Die Kinderklinik mit ihren fünf Betten muss auf jeden Fall erhalten bleiben" - der Eltern und Kinder wegen, wie sie sagen. "Es kann doch nicht sein, dass beispielsweise die Perler weit über 50 Kilometer bis nach Saarlouis fahren müssen, um ihre Kinder im Krankenhaus zu besuchen." Gegenüber der Homburger und Neunkircher Region sehen sie den Kreis benachteiligt. "In Homburg und Neunkirchen gibt es zwei Kinderkliniken, die nur etwa zehn Kilometer voneinander entfernt sind. Die werden vom Land getragen. In unserem Landkreis wird eine Kinderklinik mit nur fünf Betten zugemacht." Eine Unterschriftenaktion haben die fünf Hebammen bereits initiiert, ebenso Aktionen im Losheimer Globus und im Merziger Kaufland. Am morgigen Freitag lassen sie bei ihrem Aktionstag vor dem Merziger Stadthaus betroffene Eltern zu Wort kommen. Merzigs OB Alfons Lauer habe seine Teilnahme zugesagt - ebenso Vertreter verschiedener Parteien. Wie es von Seiten des Klinikträgers gestern hieß, wird SHG-Geschäftsführer Alfons Vogtel die Gründe für das Aus darlegen.

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