Demo für eine Bahnlinie

Homburg. Seit drei Jahren fordern rheinland-pfälzische Poltiker und Interessenverbände die Wiederbelebung der 1991 stillgelegten Bahnverbindung zwischen Zweibrücken und Homburg

Homburg. Seit drei Jahren fordern rheinland-pfälzische Poltiker und Interessenverbände die Wiederbelebung der 1991 stillgelegten Bahnverbindung zwischen Zweibrücken und Homburg. Da das Saarland 80 Prozent der Finanzierung dieser Strecke stemmen müsste, und eine rege genutzte Buslinie im Halbe-Stunden-Takt Homburg und Zweibrücken verbindet, gab es von der saarländischen Landesregierung stets ein Nein. Diese Ablehnung der rheinland-pfälzischen Wünsche hat jetzt die neue Umwelt- und Verkehrsministerin Simone Peter (Grüne) bekräftigt. Auf Nachfrage unserer Zeitung bestätigte sie noch einmal ganz klar: "Ich sehe derzeit keine Finanzierungsmöglichkeiten für die Bahnstrecke Homburg-Zweibrücken". In Zweibrücken ist darüber die Empörung groß. Der Stadtrat beschloss, eine Resolution bei Ministerin Peter abzugeben. Als nächsten Schritt planten Zweibrücker Bürger eine Demonstration in Saarbrücken, berichtete Oberbürgermeister Helmut Reichling (CDU). Reichling hält die Kosten für eine Verlängerung der S-Bahn Rhein-Neckar vom bisherigen westlichen Endbahnhof Homburg bis nach Zweibrücken für "eine lächerlich kleine Summe", die obendrein vom Bund bezuschusst werden würde. Die Bahnstrecke, so argumentieren die Pfälzer, würde Zweibrücken zudem an das saarländische Bahnnetz anschließen. Unterdessen kündigte der verkehrspolitische Sprecher der SPD im Mainzer Landtag, Jens Guth, an, dass die rheinland-pfälzische Regierungspartei "trotz des Sperrfeuers aus dem Saarland" an der S-Bahn-Verlängerung bis Zweibrücken festhalte.Wie die Zeitung "Rheinpfalz" gestern berichtete, kritisierte die Pfälzer SPD weiter, dass es ein einmaliger Fall in Deutschland sei, dass eine Grünen-Ministerin eine so wichtige Bahnverbindung in Frage stelle. Auch die rheinland-pfälzische FDP will sich an diesem Wochenende auf ihrem Bezirksparteitag in Neustadt/Weinstraße für den Ausbau der Strecke nach Zweibrücken stark machen, wie der Saarländische Rundfunk gestern berichtete. red

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