Dem Linientaxi droht das Aus

Rohrbach. Die beiden Verbindungen des Ingo-Linientaxis in Rohrbach stehen vor dem Aus. So hat der Bau-, Umwelt- und Verkehrsausschuss des Stadtrats beschlossen, den Vertrag zwischen der Stadt und der Saar-Pfalz-Bus über das Linientaxi spätestens bis zum 28. Februar kommenden Jahres zu kündigen und die beiden Linien dann einzustellen

Rohrbach. Die beiden Verbindungen des Ingo-Linientaxis in Rohrbach stehen vor dem Aus. So hat der Bau-, Umwelt- und Verkehrsausschuss des Stadtrats beschlossen, den Vertrag zwischen der Stadt und der Saar-Pfalz-Bus über das Linientaxi spätestens bis zum 28. Februar kommenden Jahres zu kündigen und die beiden Linien dann einzustellen. Der Beschluss stützt sich auf eine Fahrgasterhebung in der Woche vom 8. bis zum 13. März. Demnach wurde die Taxi-Linie Rohrbach-Nord von 60 Kunden und die Linie Rohrbach-Süd von 50 Personen in der Woche genutzt. Auch weil bei dem zusätzliche ÖPNV-Angebot seit seiner Einführung im September 2008 bei der Kundenachfrage inzwischen um etwa 20 Prozent eingebüßt habe, sieht der Ausschuss kein vernünftiges Verhältnis der jährlichen Kosten des Linientaxis von rund 58 000 Euro zu deren Nutzen.Das sah der Rohrbacher Ortsrat, der in seiner jüngsten Sitzung die Zahlen und Fakten des Bus-Angebots intensiv diskutierte, allerdings anders. Der Ortsrat stimmte einstimmig gegen eine Kündigung, weil man diese für übereilt hält. Ebenso einstimmig votierte das Gremium zugleich dafür, dass die Verkehrskommission des Stadtrates kostensparende Alternativen zum jetzigen Fahrplan des Linientaxis prüft. Für eine Alternative hält der Ortsrat, einzelne Verbindungen am Vor- oder Nachmittag zu streichen sowie ein genereller Wegfall aller Samstagsfahrten. Auch ein Angebot eines Anruf-Sammeltaxis für Rohrbach soll geprüft werden.Bei allem grundsätzlichen Verständnis für die Sparbemühungen der Stadt hatte Petra Baltes, die Fraktionsvorsitzende der Familien-Partei im Rohrbacher Ortsrat, zuvor das Vorgehen beim Linien-Taxi grundsätzlich kritisiert: "Wir sollten erst alle Alternative prüfen, ehe wir den Wegfall eines Angebots beschließen." Ortsvorsteher Hans Wagner verwies zudem darauf, dass insbesondere Senioren das Linien-Taxi nutzten und man verhindern müsse, die Rohrbacher Siedlung wieder komplett vom ÖPNV abzuschneiden.Der für Verkehrsfragen zuständige Beigeordnete Adam Schmitt (Grüne) hatte hingegen mit dem Kosten-Nutzen-Verhältnis bei dem Linientaxi argumentiert. Nach Schmitts Angaben ermögliche die Stadt das in den VVS integrierte System der Ingo-Busse mit einem jährlichen Zuschuss von rund 300 000 Euro. "Im Vergleich dazu sind die knapp 60 000 Euro für das kaum genutzte Linientaxi, das als Takt-Ausgleich in Rohrbach eingeführt wurde, wirtschaftlich nicht einmal halbwegs darstellbar." Auch ohne das Linientaxi ist nach Einschätzung des Beigeordneten "das ÖPNV-Angebot für Rohrbach insgesamt gut".Die CDU-Fraktion im Ortsrat plädierte in der Debatte zunächst dafür, sich dem einstimmigen Beschluss des Bau-, Umwelt- und Verkehrsausschuss zur Kündigung des Linien-Taxi-Vertrags anzuschließen. Jörg Schuh (CDU): "Die konkreten Nutzerzahlen des Angebots, das ohnehin nur zwei Jahre lang erprobt werden sollte, haben uns erschrocken." "Vor einem Aus muss man die Alternativen prüfen."Petra Baltes,Familien-Partei

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