Dem drohenden Bestäubungsnotstand entgegenwirken

Illingen. Viel Interessantes haben die Mitglieder des Bienenzuchtvereins Uchtelfangen/Illingen bei ihrer von Vorstandsvorsitzendem Joachim Heid organisierten Vereins-Info-Fahrt erfahren. Die Fahrt ging nach Neroth zum bekannten Imkermeister Thomas Körsten

 Für Bienen und Imker ist das Leben härter geworden. Foto: dpa

Für Bienen und Imker ist das Leben härter geworden. Foto: dpa

Illingen. Viel Interessantes haben die Mitglieder des Bienenzuchtvereins Uchtelfangen/Illingen bei ihrer von Vorstandsvorsitzendem Joachim Heid organisierten Vereins-Info-Fahrt erfahren. Die Fahrt ging nach Neroth zum bekannten Imkermeister Thomas Körsten. In einem fast dreistündigen Vortrag gab Körsten den saarländischen Imkern interessante Hinweise aus seiner ökologisch anerkannten Betriebsweise, besonders hinsichtlich der Varroa-Bekämpfung. Die Varroa-Milbe ist ein tropischer Parasit, der 1977 nach Deutschland eingeschleppt wurde. Die Milbe saugt das Blut der Bienen und ihrer Brut, so dass sie ohne Eingreifen des Imkers absterben. Die ökologische Varroa-Bekämpfung mit natürlichen Säuren und Ölen ist ein wirksamer Schritt und belässt den kostbaren Honig in keiner Weise, wie es in der Mitteilung des Vereins heißt.

Körsten schilderte auch die Probleme der Imkerei. Seit den 70er Jahren ist die Zahl der Bienenvölker von etwa drei Millionen auf gerade mal 690 000 geschrumpft.

Nicht nur obst- und samenbildende Pflanzen, die den Menschen nutzen, sondern auch die Wildfrüchte, auf die die Tierwelt angewiesen ist, leiden Schaden. Der Hauptgrund für den Rückgang ist bekannt, so heißt es. "Geiz ist geil - und viele Menschen sind nicht bereit für rückstandsfreien und ökologisch gewonnenen Honig angemessen zu bezahlen", so Körsten und weiter: "Die Politik sei endlich gefordert, den Problemen der Imker und dem drohenden Bestäubungsnotstand entgegenzuwirken.."

Sorge bereite ihm auch die Agro-Gentechnik (GVO). Sie sei gefährlich und nutzlos, die Folgeschäden nicht vorhersehbar. Der Schaden für die Imker ist immens, denn GVO belasteter Honig darf in Deutschland nicht verkauft werden.

Den wenigsten sei bewusst, dass ohne Bienen, Hummeln und anderen bestäubende Insekten ein Bestäubungsnotstand unausweichlich ist. Die Biene sei verantwortlich für die blühende Welt, wie wir sie kennen. Der ökonomische Nutzen der Honigbiene wird, so heißt es weiter, auf mehrere hundert Milliarden Euro geschätzt. Albert Einstein schreibt man den Satz zu: "Wenn die Biene verschwindet, hat der Mensch nur noch wenige Jahre zu leben, keine Bienen, keine Pflanzen und keine Früchte!" red

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