Groß-Selbeck: Das ist abhängig von der Temperatur. Idealerweise werden die Reifen ab einer Außentemperatur von sieben Grad Celsius gewechselt.

Reicht es nicht aus, die Winterreifen einfach draufzulassen?

Groß-Selbeck: Nein. Jeder Reifen hat ein anderes Profil, eine andere Materialmischung. Winterreifen nutzen deshalb im Sommer wesentlich stärker ab als Sommerreifen, da Sommerreifen sich besser für sehr hohe Temperaturen eignen. Winterreifen haben ein lamelliertes Profil mit großer Profiltiefe, damit sie genügend Wasser, Schnee und Eis verdrängen können. Zwar haben sie auch im Sommer Griff, der Bremsweg ist aber wesentlich länger als bei den Sommerreifen. Die Sommerreifen bringen das Auto, wenn es drauf ankommt, viel schneller zum Stehen. Auf keinen Fall empfehle ich Allwetterreifen. Die sind immer nur ein Kompromiss. Das ist so, als würde man ein Shampoo gleichzeitig für trockenes und fettiges Haar herstellen. Das funktioniert einfach nicht.

Wie erkenne ich, ob meine Sommerreifen vom Vorjahr noch verkehrstüchtig sind?

Groß-Selbeck: Es empfiehlt sich, die Profiltiefe der Reifen genau zu prüfen. Gesetzlich vorgeschrieben ist ein Reifenwechsel ab einer Profiltiefe von 1,6 Millimetern. Dann ist da aber so gut wie nichts mehr an Profil da. Deshalb empfiehlt es sich, die Reifen bereits ab einer Profiltiefe von drei Millimetern auszutauschen. Und das Profil sollte durchgängig sein, nicht unregelmäßig oder einseitig verschlissen.