Bildung Debatte um Lehrerstellen: Breite Kritik an Uneinigkeit von SPD und CDU

Saarbrücken · Im aktuellen Streit um die Lehrerstellen im Land haben sich jetzt auch die saarländische Arbeitskammer und die Opposition im Landtag zu Wort gemeldet.

 Ulrich Commercon (SPD), Minister für Bildung und Kultur

Ulrich Commercon (SPD), Minister für Bildung und Kultur

Foto: dpa/Oliver Dietze

Jörg Caspar, Vorstandsvorsitzender der Arbeitskammer, fordert mehr Lehrerstellen an den beruflichen Schulen im Land. Zudem solle die Landesregierung zusätzliche Mittel für eine qualitative Verbesserung des Unterrichtes bereitstellen. „Wer bei der Bildung spart, gefährdet die Zukunft des Saarlandes“, so Caspar.

Um den aktuellen Herausforderungen in den Schulen gerecht zu werden, bedürfe es abseits jeglicher Debatten um rückläufige Schülerzahlen mehr Personal. Zusätzlich machte sich Caspar für den Einsatz von multiprofesionellen Teams aus Schulsozialarbeitern, Schulpsychologen, Pädagogen und Erziehern an den Berufsschulen stark.

Im Landtag monierten sowohl die Linke, als auch die AfD die Uneinigkeit der Landesregierung beim Thema Lehrerstellen an.

„Wie viele Brandbriefe seitens der Schulen soll es denn noch geben? Was muss denn noch alles passieren, damit diese Landesregierung sich in Sachen Schule einig wird?“, kritisierte die bildungspolitische Sprecherin der Saar-Linken, Barbara Spaniol. Sie forderte ein sofortiges Ende der „Machtspiele innerhalb der Landesregierung“ auf dem Rücken von Schülern und Lehrern. „Man kann nicht andauernd den Bildungsbereich auf den Prüfstand stellen und nach wie vor streichen und kürzen“, so Spaniol weiter.

Der Fraktionsvorsitzende der saarländischen Alternative für Deutschland (AfD), Josef Dörr, warf Kultusminister Commerçon (SPD) vor, mit der Schulorganisation überfordert zu sein. „Pünktlich zu Beginn des neuen Schuljahres werden die unbefriedigenden Verhältnisse an unseren Schulen wieder brutal offengelegt“, sagte Dörr in einer entsprechenden Pressemitteilung.

Auch Kira Braun, die Landesvorsitzende der Jusos, kritisierte den Streit innerhalb der Landesregierung: „Ich finde es nicht richtig, dass nun die überfällige Nachpersonalisierung bei der Polizei gegen die Aufstockung der Lehrerstellen ausgespielt wird. Wir sollten im Saarland weder an unserer Sicherheit, noch an der Bildung der Schülerinnen und Schüler sparen“. Die Nachwuchsorganisation der Saar-SPD wirft der CDU vor, aus parteipolitschem Kalkül neue Investitionen im Bildungsbereich zu blockieren.

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