"De Karl" geht: Und viele kamen, um ihn zu feiern

Illingen. Für Leute, die nah am Wasser gebaut haben, war diese Veranstaltung eine arge Herausforderung: Denn die Schulgemeinschaft des Illtal-Gymnasiums (IGI) bereitete ihrem langjährigen Hausmeister Karl Ruloff gestern einen rührenden Abschied

Illingen. Für Leute, die nah am Wasser gebaut haben, war diese Veranstaltung eine arge Herausforderung: Denn die Schulgemeinschaft des Illtal-Gymnasiums (IGI) bereitete ihrem langjährigen Hausmeister Karl Ruloff gestern einen rührenden Abschied. Spätestens als die Schülerin Julia Krämer von der Aktion Palca ihr "Karl, wir lieben Dich" ins Mikrofon sprach, zuckte es in so manchem Gesicht des vielköpfigen Auditoriums verdächtig. Die Zahl der acht Grußwort-Redner mag verdeutlichen, welchen Stellenwert "de Karl" am IGI hat. Angefangen von Landrat Rudolf Hinsberger ("er war ein Sonderfall") als oberstem Dienstherrn von Karl Rullof über den früheren IGI-Abiturienten Bürgermeister Armin König ("unter allen guten Hausmeistern gab es keinen wie Dich") bis zu Schulleiter Klaus Lessel ("ihm war nichts zu viel") hatten alle Redner nur Superlative im Gepäck. Auch die, die nicht zu den notorischen Gute-Worte-Verteilern gehören. Albrecht Berkenkamp bescheinigte Ruloff im Namen des IGI-Kollegiums, längst das "Hausmeister-Abitur" abgelegt zu haben, und Schulelternsprecherin Rita Monz ("mein lieber Karl") listete die Leistungspalette des Unentbehrlichen aus. Schülersprecher Henrik Schwan sprach aus, was alle am IGI seit Jahrzehnten von ihrem Karl wissen: Ein resignierendes Das-klappt-nicht hat man nie von ihm gehört. Die Fördervereins-Vorsitzende Elke Riehm, als letzte auf der Rednerliste, hatte es angesichts der vorangegangenen Dankes- und Lobesworte schwer, diesen Hymnen noch viel hinzuzufügen. Als einer der dienstältesten Lehrer sorgte Alois Dörr dann noch für einige Anekdoten aus dem langen Schulleben mit Karl Ruloff, der so viel mehr gewesen sei als einer, der sich um das Schulgebäude kümmert. Der so Gelobte rang bei seinen Abschiedsworten ("ich bleibe der Schule und Palca verbunden") sichtlich um Fassung, vergaß dennoch einen nicht, der bei der Feier nicht mehr dabei sein konnte: Den verstorbenen Palca-Mitgründer Sigmar Stoll. Taschentücher waren dann wieder zum Schluss gefragt. Klaus Lessel (Saxophon) und Patric Busch (Flügel) intonierten "My Way".

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