Dauerbaustelle nervt Anlieger

Besch. Eingesperrt fühlt sich Hildemarie Thomé, gefangen in ihren eigenen vier Wänden. Grund: die Baustelle in der Friedhofstraße in Besch. Ende Februar rollte ein Bautrupp mit Maschinen an, fräste den Asphalt ab, verlegte Kanal- und Wasserleitung neu. Derzeit sind die Arbeiter dabei, Steine für den Bürgersteig zu setzen

Besch. Eingesperrt fühlt sich Hildemarie Thomé, gefangen in ihren eigenen vier Wänden. Grund: die Baustelle in der Friedhofstraße in Besch. Ende Februar rollte ein Bautrupp mit Maschinen an, fräste den Asphalt ab, verlegte Kanal- und Wasserleitung neu. Derzeit sind die Arbeiter dabei, Steine für den Bürgersteig zu setzen. "Wegen der Arbeiten wird es in den kommenden Monaten zu Straßensperrungen in dem gesamten Sanierungsbereich kommen", teilte Perls Bürgermeister Bruno Schmitt am 27. Februar mit. Doch die Toleranz, um die er vor gut vier Monaten warb, stößt bei den Anwohnern mittlerweile an ihre Grenzen. Sie sind es nach ihren Worten leid, in einer Dauerbaustelle zu leben und all die Einschränkungen in Kauf zu nehmen, die diese mit sich bringt. "Seit Beginn der Arbeiten vor vier Monaten kriege ich mein Auto nicht mehr aus der Garage", klagt die Seniorin. "Der Wagen hat noch Winterreifen drauf, und zum Tüv müsste ich auch. Aber ich habe keine Chance, das Auto wegen der aufgerissenen Straße aus der Garage zu fahren." Die Besorgungen erledige eine Freundin für sie, erzählt die Bescherin. Als Ursache nennt die ältere Dame Angst, auf dem holprigen Untergrund zu stürzen."Nicht nur für uns Anwohner wird die Straße zu einem Hindernisparcours - auch für die Postboten, die schwere Pakete abliefern. Sie müssen die Fracht viele Meter schleppen."

Sein Hobby, das Gokartfahren, hat Daniel Schildgen, ein Nachbar von Hildemarie Thomé, abgeschrieben - zumindest für dieses Jahr. Nur zu gerne würde er bei dem ein oder anderen Rennen starten - doch Fehlanzeige. "Ich komme mit meinem Hänger nicht aus der Garage", schimpft er. Auf den Kosten bleibe er sitzen, der Spaß hat sich verflüchtigt - zumindest in 2012. "Wir sind froh, wenn wir in der Nähe unserer Straße einen Parkplatz für unsere Autos finden." Auch sein Nachbar Olivier Dell ist die Baustelle leid. "Ich kaufe jede Flasche Bier oder Sprudel einzeln. Man kann doch nicht einen Kasten mit Getränken durch das halbe Dorf schleppen", meint er. Wegen der vielen Baustellen in Besch, etwa die in der Friedhofstraße und die in der Schulstraße, weichen viele Autofahrer zum Parken auf die Brücke aus. "Da wird es abends sehr eng." Die Forderung der drei Nachbarn: zumindest die Straße mit Schotter auffüllen. Bürgermeister Bruno Schmitt kann die Aufregung nicht verstehen, handele es sich um eine städtebauliche Maßnahme, bei der die Straße saniert und auf Vordermann gebracht werde. Gegen die Sanierung haben Thomé, Schilden und Dell auch nichts einzuwenden, nur dass die Straße zu einer Dauerbaustelle wurde.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort