Das Zittern endete in Minute 72

Homburg · König Fußball regiert wieder den Homburger Marktplatz: Den deutschen EM-Auftakt gegen Portugal sahen 2400 Fußballfans auf dem Marktplatz. Sie mussten lange zittern, ehe Mario Gomez sie in Minute 72 per Kopf erlöste.

Homburg. Um es gleich vorweg zu sagen: Zumindest Homburgs "zwölfter Mann", die Fans der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, zeigten sich am Samstagabend europameisterlich. Rund 2400 hatten sich auf dem historischen Marktplatz eingefunden, um den Auftakt der deutschen Kicker gegen Portugal beim großen Homburger Public Viewing mitzuverfolgen. Dass es am Ende nur zu einem mehr als glücklichen 1:0 gegen die Portugiesen reichte - an einer mangelnden Unterstützung Homburgs für die DFB-Elf hatte es nicht gelegen. In Schwarz, Rot und Gold warteten die Fans zwischen geduldig, enttäuscht und gespannt auf das, was dann in der 72. Minute endlich fiel: Der Führungstreffer für die Deutschen, per Kopf erzielt von Mario Gomez. Bis dahin spiegelten die Gesichter der Fans in Homburg deutliches Unverständnis über das wieder, was sie auf der Leinwand sehen mussten, die zeitweise portugiesische Überlegenheit mit eingeschlossen.

Vor dem Spiel hatte die Gemütslage dagegen weitgehend völlig anders ausgesehen. Eigentlich war man sich im weiten Rund sicher, dass Deutschland klar gewinnen würde, lediglich die Frage, wie hoch, "spaltete" die Gäste. "Drei zu null", war der Tipp von Sebastian. Doch es gab auch einige wenige andere Stimmen. So zeigte sich nur wenige Meter entfernt von Sebastian ein schwarz-rot-gold verzierter Ralf etwas weniger euphorisch: "Gewinnen? Ja. Aber nicht hoch und nicht gut. Deutschland ist eine Turniermannschaft. Denen muss man Zeit geben."

Mit eben der wuchs dann bis weit in die zweite Hälfte hinein die Erkenntnis, dass die "Ralfs" unter der Fans mit ihrer Prognose richtig gelegen hatten, während die "Sebastians" zunehmend ratloser wirkten.

Aber ganz gleich, ob man nun ein "Sebastian" oder ein "Ralf" war - über eines konnte sich alle freuen: Eine neue 18 Quadratmeter große, tageslichttaugliche LED-Videowall ist in den nächsten Wochen Homburgs Fenster nach Polen und die Ukraine. Vergessen sind damit die ersten Public Viewings, als man bei schönen Sommer-Sonnenlicht auf der alten Leinwand gerade mal erkennen konnte, dass sich überhaupt etwas bewegt. Nun ist alles anders: Die stadteigene Homburger Parkhaus und Stadtbus GmbH (HPS) hat schon früh eine richtig, richtig große Leinwand erworben. Und so kann, aus den Händen der HPS gemietet, das Homburger Stadtmarketing als Veranstalter des Public Viewings auf edle Technik zurückgreifen - mit Erfolg. "Die Leute kommen von überall her nach Homburg. Das ist eine tolle Werbung für die Stadt", freute sich Stadtmanagerin Anke Michalsky bestens gelaunt. Und auf die Anmerkung, dass das Bild aus der Ferne betrachtet etwas "langsam und zäh" wirken würde, reagierte Homburgs erster Beigeordneter Rüdiger Schneidwind schlagfertiger als Schweinsteiger und Co.: "Das ist nicht die Technik der Leinwand, dass ist die deutsche Nationalmannschaft, die langsam ist."

Auf einen Blick

Beim Homburger Public Viewing auf dem historischen Marktplatz sind alle Gruppenspiele der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft zu sehen. Nach dem Auftakt gegen Portugal folgt am Mittwoch, 13. Juni, ab 20.45 Uhr, das Spiel gegen Holland und am 17. Juni, ebenfalls ab 20.45 Uhr, das Spiel gegen Dänemark. Sollte Deutschland das Viertelfinale erreichen, so wird auch diese Begegnung übertragen (eventuell sogar alle Viertelfinalspiele). Halbfinale und Finale werden unabhängig von einer deutschen Beteiligung gezeigt. thw

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