Das Warten hat ein Ende

Bexbach · Acht Monate können wie eine Ewigkeit erscheinen - zum Beispiel, wenn eine Pfarrkirche so lange auf ihre Orgel verzichten muss. In St. Martin, Bexbach, ist diese Zeit nun vorbei, die 50 Jahre alte Anlage ist wieder da.

 Rosemarie Kribelbauer, Christina Weyers und Pfarrer Andreas Münck (von links) freuen sich mit Dekanatskantor Christian von Blohn über die Rückkehr der renovierten Orgel in der Pfarrkirche St. Martin in Bexbach. Foto: Bernhard Reichhart

Rosemarie Kribelbauer, Christina Weyers und Pfarrer Andreas Münck (von links) freuen sich mit Dekanatskantor Christian von Blohn über die Rückkehr der renovierten Orgel in der Pfarrkirche St. Martin in Bexbach. Foto: Bernhard Reichhart

Foto: Bernhard Reichhart

Die orgellose Zeit in der katholischen Pfarrkirche St. Martin in Bexbach ist vorbei. Die renovierte Orgel wurde im Rahmen einer kirchenmusikalisch gestalteten Vesper in Dienst gestellt und der ganzen Pfarreiengemeinschaft Bexbach vorgestellt. Gespielt wurde die Orgel während des festlichen Gottesdienstes von Dekanatskantor Christian von Blohn aus St. Ingbert, der nach den beiden gesungenen Psalmen des Kirchenchores St. Martin unter der Leitung von Christina Weyers den dritten Psalm als instrumentales Orgellob übernahm.

"Die Inbetriebnahme ist ein besonderes Ereignis", erinnerte Pfarrer Andreas Münck an die acht Monate dauernde, jedoch dringend notwendige Renovierung der fast 50 Jahre alten Orgel durch Orgelbaumeister Peter Ohlert aus Kirkel sowie die Abnahme durch den Orgelsachverständigen der Diözese Speyer, Manfred Degen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf annähernd 150 000 Euro. Im Namen des Verwaltungsrates dankte Münck allen, die das Projekt ideell und finanziell unterstützt haben, vor allem an die Mitglieder des Fördervereins für Orgel und Kirchenmusik unter ihrem Vorsitzenden Ludwig Wasemann, an alle Orgelpaten sowie an diejenigen, die durch ihre kleinen, großen oder anonymen Spenden sowie bei Türsammlungen ihren Beitrag zur Renovierung der Orgel geleistet haben. Ein ganz besonderes Lob sprach der Pfarrer für Rosemarie Kribelbauer aus, die die Renovierung der Orgel zu ihrer ganz speziellen Aufgabe gemacht habe.

"Wir haben jetzt keine neue, sondern eine renovierte Orgel, daher muss sie auch nicht gesegnet werden", erklärte Pfarrer Münck, welcher zur Orgeleinweihung auch Dekan Pirmin Weber sowie Landrat Clemens Lindemann unter den zahlreichen Besuchern in der Pfarrkirche St. Martin begrüßen durfte. Das Orgelspiel sei "eine andere, eine zweite Art von Predigt" und die Orgel "eine fest angestellte Verkündigerin der Gemeinde", meinte der Pfarrer. "Die orgellose Zeit ist vorbei", stellte Ortsvorsteher Franz-Josef Müller, fest. Man habe "den vertrauten Klang der Orgel schmerzlich vermisst", wies er auf deren "unverzichtbaren Klang" hin.

Wie Verwaltungsratsmitglied Rosemarie Kribelbauer erklärte, habe die Orgel mit 35 Registern mit über 3000 Pfeifen gravierende Alters- und Verschleißerscheinungen gezeigt, wodurch die musikalische Qualität erheblich gelitten habe. Neben einer Generalreinigung wurden beschädigte Bauteile repariert; notwendig waren neue Registerzüge, die Erneuerung der Windanlage, die Nachintonation und Generalstimmung sowie die Anschaffung eines neuen Spieltisches mit Setzeranlage als teuerster Posten. Auch die angeschlagene Mechanikanlage im Schwellwerk wurde überarbeitet. Hinzu kamen begleitende Maßnahmen wie Elektro-, Schreiner- und Malerarbeiten.

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