Das warm timbrierte Kornett gab im Bürgerpark den Ton an

Saarbrücken. Wenige Minuten vor Konzertbeginn war es noch nahezu menschenleer. Doch pünktlich zum Start füllte sich das Bürgerpark-Rondell - mit seinem außergewöhnlichen Flair ist es sicherlich eine der typischsten Spielstätten der Saarbrücker Sommermusik. Hier war am vorigen Samstag einer der wichtigsten britischen Jazztrompeter zu hören

Saarbrücken. Wenige Minuten vor Konzertbeginn war es noch nahezu menschenleer. Doch pünktlich zum Start füllte sich das Bürgerpark-Rondell - mit seinem außergewöhnlichen Flair ist es sicherlich eine der typischsten Spielstätten der Saarbrücker Sommermusik. Hier war am vorigen Samstag einer der wichtigsten britischen Jazztrompeter zu hören. Nach dem Start bei Blues und Soul blies Mark Charig von 1969 an für Keith Tippett, Georgie Fame, Chris McGregor, Soft Machine, King Crimson und London Jazz Composers Orchestra. Nach einem Zwischenstopp in Amsterdam lebt der Londoner heute bei Köln und arbeitet bevorzugt mit deutschen Freejazz-Spitzen. Freie Improvisation stand nun auch mit den regelmäßigen Sommermusik-Gästen Georg Wolf (Kontrabass, Gießen) und Jörg Fischer (Schlagzeug, Wiesbaden) auf der Tagesordnung. Beeindruckend war vor allem, mit welcher Leichtigkeit und Lockerheit Charig mit seinem warm timbrierten Kornett den Ton angab: Das Spektrum reichte von rasanten Glissando-ähnlichen Figurationen über fröhliche folkloristisch geprägte Melodien bis hin zum melancholischen Pianissimo mit Dämpfer. Entscheidendes Kriterium ist freilich das Miteinander, und auch das pegelte sich auf sehr hohem Niveau ein: Glanzlichter gab's nicht zuletzt im Bereich reduzierter Dynamik, wenn im Zusammenwirken mit dem einmal mehr erfreulich aufmerksam kooperierenden Tieftöner Wolf und dem diesmal auffallend zurückhaltenden und leisen Schlagmann Fischer feinnervige Klanggespinste keimten. Riesenapplaus, Zugabe. uhr

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