Das Vorhandene bewahren

Roden. Um 950 wurde Roden erstmals urkundlich erwähnt. Doch schon Kelten und Römer siedelten hier, und erste Siedlungsspuren gehen zurück bis etwa 800 v. Chr. Aber diese reichhaltige Geschichte braucht auch Menschen, die sie bewahren.In Roden kümmert sich seit 2005 ein Geschichtskreis um Themen der nahen und fernen Vergangenheit

 Der Vorsitzende des Rodener Geschichtskreises, Berthold Bast (rechts), sowie OIV-Vorsitzender Alois Rau (Zweiter von links) mit weiteren Mitstreitern. Foto: Johannes A. Bodwing

Der Vorsitzende des Rodener Geschichtskreises, Berthold Bast (rechts), sowie OIV-Vorsitzender Alois Rau (Zweiter von links) mit weiteren Mitstreitern. Foto: Johannes A. Bodwing

Roden. Um 950 wurde Roden erstmals urkundlich erwähnt. Doch schon Kelten und Römer siedelten hier, und erste Siedlungsspuren gehen zurück bis etwa 800 v. Chr. Aber diese reichhaltige Geschichte braucht auch Menschen, die sie bewahren.In Roden kümmert sich seit 2005 ein Geschichtskreis um Themen der nahen und fernen Vergangenheit. Seit Jahresanfang arbeitet er im "Donatuszentrum" in der Schulstraße 7a, der alten Mädchenschule. Dieser Rodener Geschichtskreis ist als Arbeitskreis im Ortsinteressenverein, OIV, integriert.

Das neues Domizil kam durch tatkräftige Unterstützung von Oberbürgermeister Roland Henz und der GBS zustande, sagt OIV-Vorsitzender Alois Rau. Mit viel Eigenleistung wurde in einer ehemaligen Arztpraxis die "Rodener Geschichtsstube" eingerichtet. Mehr Platz gebe es hier, sagt Rau. "Insgesamt 140 Quadratmeter." Vier Arbeitsgruppen nutzten das, von Archiv über Familienforschung bis zu Mühlen und Wegekreuzen.

Der frühere Standort in der Heckenstraße musste wegen neuer Nutzung aufgegeben werden. "Das ist auch besser, denn wir sind jetzt im Zentrum von Roden." Im Erdgeschoss ist der CAP-Markt, in der Schulstraße sind Geschäfte, nicht weit weg ist das Karl-Thiel-Haus, in dem künftig auch größere Veranstaltungen stattfinden könnten. "Wir wollen nicht die Geschichte neu schreiben", erklärt der Vorsitzende Berthold Bast, "sondern das, was vorhanden ist, bewahren." Zwei Bücher haben sie bereits herausgebracht, ein Archiv mit alten Fotos ist eingerichtet, die Totenbildchen von mehr als 400 Gefallenen Rodens im Zweiten Weltkrieg sind erfasst, eine weitere Sammlung enthält die älteste Postkarte Rodens von 1898. Nachlässe von Privatpersonen werden zusammengetragen, stellt Alois Rau dar. "Die gehen oftmals einfach verloren, wenn die Älteren sterben."

Für den fachgerechten Umgang mit Materialien sorgen Leute wie Viktor Rau. Von den keltischen Grabfunden erzählt er, von dem zweitgrößten Bronzefund im Saarland und von interessanten Wegekreuzen. "Aber bedeutende Rodener Funde liegen verstreut in Museen wie Trier und Metz."

Das neueste Projekt ist die Beteiligung am 70. Jahrestag der Bombardierung Rodens und Fraulauterns 1942. Dazu zeigen im September dieses Jahres Fotos die Kriegszerstörungen und den Wiederaufbau.

Um die Bevölkerung noch stärker für die Geschichte des Ortes zu interessieren, gibt es bald jeden Mittwoch ab 15 Uhr Treffen in der "Geschichtsstube". Gemütlich soll das laufen, bei kostenlosem Kaffee und Kuchen.

Info: Los geht es am Mittwoch, 7. März, um zehn Uhr bei der offiziellen Einweihung der neuen Räume. Geöffnet ist die "Rodener Geschichtsstube" montags bis freitags jeweils von 13 bis 19 Uhr.

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