Das Vereinsleben ist das Herzstück des Dorfes

Habach · . „Wenn sie mich fragen, ist das ganze Dorf eine Sehenswürdigkeit“, erklärt Peter Dörr, Ortsvorsteher von Habach und erinnert an die Zeit, als sein Heimatort regelmäßig an den Wettbewerben „Unser Dorf hat Zukunft“ teilgenommen hat.

 Für das Dorffoto hatte sich ein gutes Viertel aller Habacher Einwohner im Garten vor dem bekannten Museum Bauernhaus Habach versammelt. Foto: Andreas Engel

Für das Dorffoto hatte sich ein gutes Viertel aller Habacher Einwohner im Garten vor dem bekannten Museum Bauernhaus Habach versammelt. Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

Jetzt habe man sich im Ortsrat eine Auszeit genommen, wolle die Konzeption überdenken, wie Dörr sagt.

Er ist ein waschechter Habacher, seit 1999 im Amt, "damals habe ich das schwere Erbe von Emil Brill angetreten", erzählt er. Vor allem das Vereinsleben sei in Habach richtig gut. "Es ist das Herzstück des Dorfes." Zwölf Vereine zählt er auf, die meisten unterstützen sich gegenseitig, so nutzen sie mittlerweile den neuen Festplatz gemeinsam, um Kosten und Arbeit zu sparen.

"Der demografische Wandel macht sich natürlich auch bei unseren Vereinen bemerkbar. Viele junge Familien ziehen weg, es gibt in Habach kaum Bauplätze", so Dörr. Im Bereich Kinderarten und Schule müssen die Eltern in Habach auf die umliegenden Orte zurückgreifen. "Bei uns wurde die Grundschule bereits 1974 geschlossen, damals ein herber Verlust. Wir haben an dieser Stelle mit dem Bürgerhaus ein tolles Gesamtkonzept, in das sich auch Feuerwehr und Deutsches Rotes Kreuz einfügen, entwickeln können", erzählt der Ortsvorsteher.

Aus allen Nähten platzt dieses Bürgerhaus vor allem an Fastnacht, wenn der Karnevalsverein "Dat gibt's nur ämo" mobil macht. Dann kommen die Narren aus der Ober-, Mittel- und Unterhabach, denn, obwohl Habach nur gut 700 Einwohner hat, verteilen die sich auf drei Dorfbereiche. "Wir haben sogar ein Ortseingangsschild mit der Aufschrift Unterdorf, doch das gibt es gar nicht", stellt Dörr richtig. In Unterhabach steht eines der ältesten Häuser, das Bauernhaus aus dem Jahr 1750, das als Museum dient und zudem immer wieder zu Kunstausstellungen einlädt.

Einladend ist auch die Gastronomie, wie der Ortsvorsteher betont, eine Einkaufsmöglichkeit bestehe schon seit1996 nicht mehr. Damals schloss der Lebensmittelladen am Gasthaus Rech. "Zwar fahren täglich drei Bäckerautos durch das Dorf, doch habe ich den Wunsch, einen echten Dorfladen zu installieren. Allerdings, so glaube ich, ist die Zeit dafür noch nicht ganz reif."

Ein echtes Problem, so sagt Dörr, stelle in Habach der Durchgangsverkehr dar. Beide Landstraßen werden von vielen Autofahrern genutzt, teils auch, um schneller zur Autobahn zu gelangen. "Da haben wir schon lange eine Geschwindigkeitsmessung verlangt. Jetzt wurde sie endlich gemacht und siehe da, es gab sehr viele Fahrer, die deutlich zu schnell waren", erzählt der Ortsvorsteher, der sich nun wünscht, dass mehr für die Sicherheit der Habacher, aber auch der Bewohner des Haus Hubwald, getan wird. Das liegt am Ortseingang Richtung Eiweiler und bietet etlichen Habachern einen sicheren Arbeitsplatz. "Obwohl das Haus am Ortsrand steht, funktioniert das Miteinander richtig gut, mit den Vereinen sind Partnerschaften entstanden. Der Förderkreis Haus Hubwald hat zu 80 Prozent Mitglieder aus Habach", erzählt Peter Dörr.

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Auf einen BlickIn Habach leben 702 Menschen, die sich auf eine Fläche von 3,33 Quadratkilometern verteilen. Die erste urkundliche Erwähnung im Jahr 1393 scheint nicht zweifelsfrei bewiesen, eine Urkunde in der Abtei Wadgassen legt das Jahr 1507 fest. Ortsvorsteher ist Peter Dörr (CDU). Im Ortsrat verteilen sich die Mandate auf sechs für die CDU, drei für die SPD. Am Ortsrand steht das Haus Hubwald, eine Einrichtung für behinderte und alte Menschen, die zugleich wichtige Arbeitgeberin für die Habacher ist. Sehenswert ist das Alte Bauernhaus aus dem Jahr 1750. Großen Erholungswert erfährt das dreigegliederte Dorf durch die vielen Wälder rundum. cim

 Ortsvorsteher Peter Dörr

Ortsvorsteher Peter Dörr

 Das Bauernhaus Habach aus dem Jahr 1750 dient heute als Museum.

Das Bauernhaus Habach aus dem Jahr 1750 dient heute als Museum.

 Auf einem gusseisernen Herd wurde gekocht. Fotos: SZ

Auf einem gusseisernen Herd wurde gekocht. Fotos: SZ

 Auch eine komplette Schmiedewerkstatt gehört zum Museum.

Auch eine komplette Schmiedewerkstatt gehört zum Museum.

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Auf einen BlickDas Gruppenfoto der SZ-Aktion "Unser Ort hat viele Gesichter" zu den jeweiligen Orten gibt es im Internet zum Herunterladen unter www.sztipp.de/dorffoto, zum Preis von 99 Cent. Abzüge können Sie nur schriftlich bestellen: Saarbrücker Zeitung, Bahnhofstraße 50, 66538 Neunkirchen. E-Mail: rednk@sz-sb.de (Preis: ein Euro). red

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