Das tiefe Gefühl von Geborgenheit

Köllertal. "Heimat" kann ein durchaus dehnbarer Begriff sein. Während viele nur mit einem, oft ganz bestimmten Ort, verwurzelt sind, fühlen sich manche an mehreren Flecken Deutschlands oder sogar auf der ganzen Welt zu Hause. Eine Umfrage im Köllertal ergab, dass es letzten Endes egal ist, wo die Heimat ist. Wichtig ist jedoch, dass man sich geborgen fühlt

Köllertal. "Heimat" kann ein durchaus dehnbarer Begriff sein. Während viele nur mit einem, oft ganz bestimmten Ort, verwurzelt sind, fühlen sich manche an mehreren Flecken Deutschlands oder sogar auf der ganzen Welt zu Hause. Eine Umfrage im Köllertal ergab, dass es letzten Endes egal ist, wo die Heimat ist. Wichtig ist jedoch, dass man sich geborgen fühlt. Anna Hoffmann (21) stammt aus Saarbrücken. Die Liebe hat sie aber ins Köllertal verschlagen. "Die Heimat ist für mich dort, wo ich mich wohl fühle. Auch wenn ich meine Wurzeln in Saarbrücken habe, fühlte ich mich dort nicht wirklich heimisch. Durch meinen Freund bin ich nach Püttlingen gezogen, wo es mir gut gefällt. Wenn ich aus dem Urlaub zurückkomme und in meine Straße einbiege, geht es mir gut". Auch die 54-jährige Mechthilde Johann kommt aus Püttlingen. Sie ist jedoch nicht zugezogen, sondern ein "Urgestein" des Ortes. "Für mich bedeutet Heimat Zugehörigkeit und das Wissen, nicht wegzumüssen, weil es mir dort gut geht, wo ich lebe. Ich hatte vor ein paar Jahren das Angebot wegzugehen, habe es jedoch nicht übers Herz gebracht, weil ich mich in meinem Umfeld einfach zu wohl fühle. Egal von wo ich komme, sobald ich auf der Autobahn nur das Saarland-Schild sehe, fühle ich mich direkt wieder heimisch".Rolf Diehl (78) aus Riegelsberg verbindet die Heimat mit der Familie. "Meiner Ansicht nach ist die Heimat nicht unbedingt dort, wo ich geboren bin. Ich bin dort zu Hause, wo meine Familie ist. Es gibt in Richtung Engelfangen eine bestimmte Stelle in der Nähe meines Elternhauses, wo ich früher immer zum Warten gestanden habe. Wenn ich dort heute vorbeifahre, hat das auch einen sehr heimatlichen Bezug für mich".Für Peter Süßdorf (58) dagegen ist die Heimat dort, wo man herkommt. "Die Heimat ist für mich der Geburtsort. Da wo man sich wohl fühlt ist meiner Ansicht nach die Zweitheimat. Ich bin zum Beispiel ein begeisterter Bergwanderer, deswegen fühle ich mich auch in den Bergen zu Hause. Wenn ich jedoch auf dem Rückweg das Saarland-Schild auf der Autobahn und das gewohnte Umfeld sehe, ist das ein größeres Stück Heimat".Das Herz von Martin Enderlein (50) hängt ebenfalls am Geburtsort. "Ich wohne zwar in Riegelsberg, bin aber auch nach langer Zeit noch mit meinem Geburtsort Holz verbunden, wo mein Elternhaus steht. Ich kann noch so lange weg sein, der erste Punkt, den ich ansteuere ist meine Mutter. Wenn ich sie sehe, fühle ich mich zu Hause. Auch wenn ich Riegelsberg als zweite Heimat sehe, fühle ich mich wegen der netten Leute dennoch sehr wohl". bub

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