Das Thol-Eye blickt in die Natur Gipfelkunst am Schaumberg

Tholey. Die Objekte von sechs ausgewählten Kunstschaffenden aus dem Saarland verwandeln den Herzweg in eine Open Air-Galerie. "Ihre Werke regen einen inspirierenden Austausch zwischen Künstler und Betrachter an. Die Künstler treten in den Dialog mit der Natur ein. Es ist Kunst als Reflexion auf die Landschaft", schilderte Bürgermeister Hermann Josef Schmidt seine Eindrücke

 Das Thol-EYE blickt in die Natur.Foto: Faber

Das Thol-EYE blickt in die Natur.Foto: Faber

Tholey. Die Objekte von sechs ausgewählten Kunstschaffenden aus dem Saarland verwandeln den Herzweg in eine Open Air-Galerie. "Ihre Werke regen einen inspirierenden Austausch zwischen Künstler und Betrachter an. Die Künstler treten in den Dialog mit der Natur ein. Es ist Kunst als Reflexion auf die Landschaft", schilderte Bürgermeister Hermann Josef Schmidt seine Eindrücke. Kunsthistoriker Dr. Michael Jähne gewährte einen Einblick in die kreativen Gedankengänge der Künstler. "Sie thematisieren nicht nur die Wahrnehmung der Natur, sondern auch den Umgang mit der Natur, die Einwirkung des Menschen auf die Natur und der Natur auf den Menschen".Das große Auge am Osthang des Schaumberges "Thol-EYE" vom Homburger Jochen Maas wirkt wie ein Zyklopenauge, dass alles sieht. Der Betrachter schaut hindurch in die Natur, und die Natur schaut auf ihn zurück. Die akustische Wahrnehmung einer omnipräsenten Geräuschkulisse ermöglicht ein Besuch in der "Klangstation" von Frauke Eckhardt. Im stofflichen Zylinder erklingen mit dem Drehen der Position des Hockers einzelne Klänge, die kurz darauf eine neu gewonnene zentrierte Ruhe intensivieren. Ferdinand Herrmann hat bei seinem Objekt "Collier d árbre" bemalte Stahlkörper lose um einen Baum gelegt, die von einem Stahlseil zusammengehalten werden. Wie kein anderes Wesen symbolisieren Bäume für die Natur transportierende Idealbilder von Schönheit, Stärke oder Lebensfülle. Mythologisch stellen die "9 Eschen" von Bernd Janes die neun Welten der Germanen dar. Oder?.

"Es könnten auch unsere neun Ortsteile sein, die vom Stahlband, sprich Tholey, zusammengehalten werden", verriet Schmidt seinen eigenen Zugang zum Kunstwerk.

Der Frohnhofer Hans-Jürgen Pruß hat in seinem Objekt, ein Baumstamm stellvertretend für die Natur, dass Potenzial herausgearbeitet, das sich in menschlicher Begrifflichkeit und Formgebung fassen lässt. "Hirte und Schafe" aus Mülleimern von Alexander R. Titz thematisieren die Historie der Landschaft um den Schaumberg, mit dem Bezug auf den Hirten, Einsiedler und Klostergründer Wendalinus. Zur Ausstellung gehören zudem die beiden Alt-Werke der "Gipfelkunst 2008" von Stefan Kuberek und der Nambornerin Claudia E. Schmitt. "Es ist ein Dreiklang entstanden, der Mensch, Natur und Kunst hier am Hausberg der Saarländer zusammenbringt", lobte Landrat Udo Recktenwald. Kunst müsse selbstverständlich auch provozieren; dazu diene, dass man sich die Ausstellung ansehe. "Sie spielt eine große Rolle in unserem Tourismuskonzept. Die "Gipfelkunst" ist ein wichtiger, zentraler Mosaikstein im Landkreis St. Wendel", hob der Landrat hervor.

Mit der "Gipfelkunst", so Schmidt, hole man die Kunst aus ihrem Elfenbeinturm und bringe sie zu den Menschen.

Auf einen Blick

Die Dauerausstellung "2. Gipfelkunst am Schaumberg" ist noch bis 31. Dezember 2012 zu besichtigen. Die Aktion entstand in Zusammenarbeit der Gemeinde Tholey mit dem Bund Bildender Künstler Saar. Schirmherr ist der Minister für Bundesangelegenheiten, Kultur und Chef der Staatskanzlei, Karl Rauber. Der Eröffnungs-Spaziergang wurde vom Bläserensemble Schaumberg-Brass begleitet. frf

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