Das Schülerleben ist hart genug

Als Schülerin war ich in Leichtathletik eine Niete. Bis auf eine Disziplin: Im 1000-Meter-Lauf erzielte ich prima Zeiten, hielt, wenn es sein musste, auch über fünf Kilometer gut durch. Beim Laufen längerer Strecken half mir das regelmäßige Ausdauertraining auf dem Schulweg

Als Schülerin war ich in Leichtathletik eine Niete. Bis auf eine Disziplin: Im 1000-Meter-Lauf erzielte ich prima Zeiten, hielt, wenn es sein musste, auch über fünf Kilometer gut durch. Beim Laufen längerer Strecken half mir das regelmäßige Ausdauertraining auf dem Schulweg. Das ich allerdings nicht ganz freiwillig absolvierte: Fast täglich musste ich rennen, um meinen Zug zu erreichen - meine Schule lag in der Stadt, 25 Kilometer vom Wohnort entfernt.An die eigenen Fahrschüler-Erfahrungen hat mich die aktuelle Debatte um den neuen Busfahrplan erinnert. Und ein paar Fragen stellten sich. Ist es wirklich unzumutbar, wenn man morgens eine Viertelstunde früher raus muss? Oder wenn man nach der Schule eine halbe Stunde warten muss, bis die Heimfahrt beginnt? Haben wir sowas nicht auch problemlos überstanden? Klar, haben wir.

Aber der Vergleich hinkt. Es ist ein großer Unterschied, ob sich Unterricht auf fünf oder, wie früher, auf sechs Wochentage verteilt. Und ob man den Lernstoff fürs Abitur in neun oder acht Jahren bewältigen muss. Schultage sind oft ebenso lang wie die Arbeitstage der Erwachsenen, und dann kommen noch Hausaufgaben. Da sollte die Fahrerei zur Schule möglichst komfortabel sein, bitte - das Schülerleben ist hart genug.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort