Das Schlösschen ist entkernt

Püttlingen. Die geplanten Sanierungsarbeiten am Püttlinger Schlösschen (wir berichteten) haben begonnen. Noch ist nicht viel von den Arbeiten zu sehen - jedenfalls nicht für "Außenstehende". Denn außer einem Bauzaun rings um das Gebäude, das früher auch schon einmal das Püttlinger Rathaus war, deutet nichts auf einen Umbau hin

 Ein Blick ins ausgekernte Püttlinger Schlösschen (von links): Gerhard Krier vom städtischen Eigenbetrieb Technische Dienste Püttlingen mit einem Zimmermann. Fotos: Simon Avenia

Ein Blick ins ausgekernte Püttlinger Schlösschen (von links): Gerhard Krier vom städtischen Eigenbetrieb Technische Dienste Püttlingen mit einem Zimmermann. Fotos: Simon Avenia

Püttlingen. Die geplanten Sanierungsarbeiten am Püttlinger Schlösschen (wir berichteten) haben begonnen. Noch ist nicht viel von den Arbeiten zu sehen - jedenfalls nicht für "Außenstehende". Denn außer einem Bauzaun rings um das Gebäude, das früher auch schon einmal das Püttlinger Rathaus war, deutet nichts auf einen Umbau hin. Und ein Blick ins Innere ist derzeit nur möglich, wenn man einen Schlüssel für das denkmalgeschützte Haus hat, denn die hölzernen Läden sind überall fest verschlossen.

Wer sich dann aber innen umschaut, der erkennt das Schlösschen nicht wieder. Es wurden Wände herausgerissen, es wurden Decken ausgebaut und Holzbalken freigelegt. Die Treppe zum Dachgeschoss fehlt auch. Wer nach oben will, muss über eine Leiter steigen und - oben angekommen - aufpassen, dass er nicht in eine Lücke zwischen den tragenden Balken tritt und fällt.

"Wir haben im Juli mit sogenannten Entkernungsarbeiten begonnen und damit die kommenden Bauarbeiten vorbereitet", erklärt Gerhard Krier vom städtischen Betrieb für Technische Dienste. Die Stadt Püttlingen und sein Eigenbetrieb treten bei den Sanierungsarbeiten als Bauherren auf. Konkret geplant wurde der Umbau dann vom Püttlinger Architekturbüro Arus um Willi Latz. Dessen Mitarbeiter Uwe Hamprecht erklärt: "Beim Umbau des Schlösschens zu einem Kulturzentrum können wir nicht vorgehen, wie bei jedem x-beliebigen Bau. Da das Gebäude unter Denkmalschutz steht, haben die Denkmalschützer ein gehöriges Wörtchen mitzureden."

Die Anforderungen der Konservatorbehörde machten die Baumaßnahmen teilweise sehr kompliziert. "Zum Beispiel haben die Denkmalschützer angeordnet, dass die Eiche-Holzbalken im Dachbereich aus der Gründungszeit des Schlösschens bleiben müssen", so Hamprecht. Andererseits sei man durch den Denkmal-Status von anderen Vorschriften befreit: "Wir müssen hier zum Beispiel nicht wie bei einem Neubau alle Auflagen im Bereich des energetischen Bauens umsetzen. Bei den unglaublich dicken Außenmauern von damals ist das Gebäude aber auch so gut gedämmt."

Bislang ist neben der "Entkernung", also dem Abriss im Innenbereich, noch nicht viel Neues zu sehen.

Der Haupteingang soll wieder dorthin verlegt werden, wo er beim ursprünglichen Schlösschen gewesen war: genau auf die gegenüberliegende Seite des heutigen Eingangs. In dem jetzigen Eingang wurde schon ein neuer Betonboden gegossen. Außerdem wurde das Fundament für einen Aufzug gesetzt - ein Zugeständnis, um das Gebäude behindertengerechter zu gestalten. "Als Nächstes sollen die Elektroinstallation und Rohre für Wasser, Abwasser und Heizung folgen", erklärt Rainer Stein, Chef des Eigenbetriebs Technische Dienste der Stadt. Danach können im Dachbereich die Zimmermänner loslegen. Stein: "So erneuern wir das Schlösschen vom Dach bis in den Keller."

 Das Püttlinger Schlösschen ist momentan weiträumig von Bauzäunen umgeben.

Das Püttlinger Schlösschen ist momentan weiträumig von Bauzäunen umgeben.

 Rainer Stein (Leiter Technische Dienste), Uwe Hamprecht (Architekturbüro) und Bürgermeister Martin Speicher (von links).

Rainer Stein (Leiter Technische Dienste), Uwe Hamprecht (Architekturbüro) und Bürgermeister Martin Speicher (von links).

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