Das Schicksal des Menschen steht im Mittelpunkt

Dillingen. Neben Landschaften und Figurenbildern, die das Schicksal des Menschen thematisieren, zeigt der Kunstverein Dillingen im Alten Schloss auch eine Serie ganz aus der Farbe heraus entwickelter abstrakter Kompositionen des Malers und Grafikers Henry Gowa

 Auch das Bild "La Retraite" aus dem Jahr 1940 von Henry Gowa ist im Alten Schloss zu sehen. Foto: Seitz-Gray Frankfurt © VG Bild-Kunst, Bonn.

Auch das Bild "La Retraite" aus dem Jahr 1940 von Henry Gowa ist im Alten Schloss zu sehen. Foto: Seitz-Gray Frankfurt © VG Bild-Kunst, Bonn.

Dillingen. Neben Landschaften und Figurenbildern, die das Schicksal des Menschen thematisieren, zeigt der Kunstverein Dillingen im Alten Schloss auch eine Serie ganz aus der Farbe heraus entwickelter abstrakter Kompositionen des Malers und Grafikers Henry Gowa. Nach dem Studium der Malerei bei Hans Hofmann in München arbeitete Gowa als Bühnenbildner in München, Frankfurt, Leipzig und Schwerin. Vom Nationalsozialismus bedroht, emigrierte er 1933 nach Frankreich. Dort begegnete er Malern wie Bonnard, Chagall, Matisse und Picasso, die seine künstlerische Auffassung prägten. 1946 kehrte Gowa in seine Heimat zurück, um die Leitung der Saarbrücker Schule für Kunst und Handwerk zu übernehmen. Dorthin berief er auch seinen Freund und Kollegen Frans Masereel, der neben anderen Künstlern wie Boris Kleint, Karl Kunz und Otto Steinert wesentlich zum Ansehen der Lehranstalt beitrug. Als engagierter Pädagoge und Humanist sah Gowa seine Aufgabe darin, der vom Krieg traumatisierten Jugend "die Welt zu öffnen" und förderte etwa den künstlerischen Austausch mit dem Nachbarland Frankreich.Nach seinem Weggang aus Saarbrücken leitete er von 1954 bis 1964 die Werkkunstschule in Offenbach am Main. 1990 starb Henry Gowa in München. Vielen seiner Weggefährten ist er als überzeugter Europäer und Weltbürger im Gedächtnis geblieben - als ein Mann, der "offenen Herzens allem Menschlichen aufgeschlossen" (Masereel) war. red

Die Ausstellung wird am 6. Mai um elf Uhr eröffnet. Es spricht der Kunsthistoriker Michael Jähne. Altes Schloss Dillingen, Schlossstraße Öffnungszeiten: donnerstags, freitags, samstags von 16 bis 19 Uhr. Sonntags von 14 bis 17 Uhr, bis 27. Mai.

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