Das Schicksal der Deutschen aus Russland

Dillingen. Die Ausstellung "Die Geschichte der Russlanddeutschen", die der Caritasverband Saar-Hochwald vom 15. Januar bis zum 12. Februar im Dillinger Rathaus zeigt, war zur Eröffnung gut besucht. Musikalisch umrahmte der deutsch-russische Frauenchor "Rjabinuschka" die Veranstaltung

 Die Ausstellung über die Geschichte der Russlanddeutschen schauten sich Vera Alexejewna (links) und Elsa Petrovski an. Foto: Seeber

Die Ausstellung über die Geschichte der Russlanddeutschen schauten sich Vera Alexejewna (links) und Elsa Petrovski an. Foto: Seeber

Dillingen. Die Ausstellung "Die Geschichte der Russlanddeutschen", die der Caritasverband Saar-Hochwald vom 15. Januar bis zum 12. Februar im Dillinger Rathaus zeigt, war zur Eröffnung gut besucht. Musikalisch umrahmte der deutsch-russische Frauenchor "Rjabinuschka" die Veranstaltung. Bürgermeister Franz-Josef Berg und der Geschäftsführer des Caritasverbandes Saar-Hochwald, Hermann-Josef Niehren, gaben in ihren Grußworten einen kurzen Überblick über die historischen Zusammenhänge und warben auch für mehr Verständnis für das bewegte Schicksal der Russlanddeutschen. Zar Peter suchte FachkräfteEine ausführliche Einführung in die Themen der Ausstellung gab Karl-Heinz Wagner vom Caritasverband. Die über 200 Jahre sehr wechselvolle Geschichte der im zaristischen Russland begonnenen Anwerbung von deutschen Fachkräften durch Zar Peter dem Großen und etwas später durch Katharina der Großen im 18. Jahrhundert, war die Grundlage für die Ansiedlung der Deutschen zunächst in dem Schwarzmeer- und Wolga-Gebiet. Ende der 1920er Jahre änderten sich die Lebensbedingungen der Russlanddeutschen im Zuge der Zwangskollektivierung im Kommunismus, der auch Enteignungen und religiöse Verfolgungen mit sich brachte. Der Zweite Weltkrieg war Auslöser der von Stalin angeordneten Umsiedlung der Deutschen aus der Wolgarepublik sowie die Verbannung anderer deutscher Volksgruppen aus dem europäischen Teil der Sowjetunion. Erst nach dem Tode Stalins 1953 gab es eine schrittweise Verbesserung der Lage der deportierten Deutschen. 1990 garantierte ein Vertrag zwischen der UdSSR und Deutschland den deutschstämmigen Sowjetbürgern die Pflege ihrer nationalen, sprachlichen und kulturellen Identität. Nach dem politischen Zerfall der UdSSR 1993 setzte eine Ausreisewelle von ungeahnten Ausmaßen ein. Die nicht einfache Integration der Deutschen aus Russland im Land ihrer Vorfahren wertet der Caritasverband als ein Erfolg. Deren Ziel sei letztlich, von den Alteingesessenen als Deutsche gesehen zu werden, erreicht wird. Daran arbeitet der Migrationsdienst der Caritas in Dillingen mit verschiedenen Hilfsangeboten für die Zugezogenen. Die Ausstellung im Foyer des Dillinger Rathauses könne eine Brücke zum besseren Verständnis für die Russlanddeutschen bauen, wie Bürgermeister Franz-Josef Berg und durch den Caritas-Geschäftsführer Niehren in ihren Reden hervorhoben.

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