Das Schicksal der Adam-Söhne

Niedersaubach · Die Widmung des Niedersaubacher Festplatzes als „Peter-Adam-Platz“ anlässlich der Kirmes am Sonntag ist ein Anlass, auf das Los der Familie des Lehrers Peter Adam im Krieg aufmerksam zu machen.

 Die vier gefallenen Adam-Söhne (von links): Josef, Bernhard, Karl und Matthias. Foto: Archiv Peter Adam

Die vier gefallenen Adam-Söhne (von links): Josef, Bernhard, Karl und Matthias. Foto: Archiv Peter Adam

Foto: Archiv Peter Adam

Im Zuge der 800-Jahrfeier des Lebacher Stadtteils Niedersaubach forschte Lothar Schmidt, Bruder des Ortsvorstehers Werner, in der Geschichte der Dörfer Niedersaubach und Rümmelbach. Er stieß dabei auch auf den Namen des ersten Dorfschullehrers, den Niedersaubach und Rümmelbach im Jahre 1901 gemeinsam eingestellt hatten, Peter Adam.

Der angesehene Mann unterrichtete bis 1929 an der früheren Niedersaubacher Schule oftmals bis zu 100 Schüler in acht Jahrgängen gleichzeitig. Im Zuge seiner Nachforschungen wurde Lothar Schmidt auch auf die Schicksalsschläge aufmerksam, die von der Familie Adam im Zweiten Weltkrieg verkraftet werden mussten.

Von sieben Söhnen wurden nämlich vier im Zweiten Weltkrieg getötet. In dem amerikanischen Steven Spielberg Film "Der Soldat James Ryan" fielen drei Söhne aus einer Familie, ehe der vierte von einem Kommando aus vorderster Front zurückgeholt wurde.

Der vierte Adam-Sohn, Josef, hatte nicht das Glück, nach Hause geholt zu werden, nachdem seine drei Brüder zuvor gefallen waren. Er wurde am 14. April 1945, also nur wenige Wochen vor Kriegsende, in der Lüneburger Heide durch einen Bauchschuss tödlich verwundet. Er war 37 Jahre alt.

Genau drei Monate vorher, am 14. Januar 1945, fiel sein Bruder Matthias Adam im Elsass beim Rückzug der Wehrmacht. Er war 38 Jahre alt und wurde auf dem Soldatenfriedhof in Bad Niederbronn beerdigt. Der dritte Sohn, Bernhard, starb am 18. August 1942 mit 32 Jahren bei einem Eisenbahnunglück in Weißrussland. Er wurde in Mogilew begraben.

Der erste Adam-Sohn, der im Krieg sein Leben ließ, war Karl. Er fiel am 3. Mai 1942 mit 31 Jahren bei St. Petersburg durch einen Kopfschuss. Peter Adam, der Vater, hat nur noch den Tod der ersten beiden Söhne erlebt, die Mutter musste jedoch den ganzen Schmerz von allen vier gefallenen Söhnen verkraften.

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