Das Reh ist weg, der Ärger bleibt: Gespräch mit dem Ortsvorsteher

Seit über zwei Wochen lag ein totes Reh im Wassergraben bei Wörschweiler. Nun hat der Homburger Beigeordnete Rüdiger Schneidewind den Kadaver von Mitarbeitern der Stadt entsorgen lassen, "im Zuge der Gefahrenabwehr", so Schneidewind. Aber zuständig sei die Stadt nicht

Seit über zwei Wochen lag ein totes Reh im Wassergraben bei Wörschweiler. Nun hat der Homburger Beigeordnete Rüdiger Schneidewind den Kadaver von Mitarbeitern der Stadt entsorgen lassen, "im Zuge der Gefahrenabwehr", so Schneidewind. Aber zuständig sei die Stadt nicht. Wer überhaupt zuständig ist - dieses Thema beschäftigt nach wie vor den Wörschweiler Ortsvorsteher Reinhold Nesselberger. Wir sprachen gestern mit ihm. Wie lange lag das tote Reh nun im Graben?Nesselberger: Das waren gute zwei Wochen. Sie haben ja viel herumtelefoniert, um jemanden zu finden, der für die Entsorgung zuständig ist. Sie waren aber nicht sehr erfolgreich?Nesselberger: Das hat mich mehrere Nachmittage gekostet. Ohne jedes konkrete Ergebnis. Ich habe jetzt zwar die Erklärung des Kreises gelesen, aber ich bin immer noch nicht schlauer. Ich weiß jetzt zwar, dass der Kreis nicht zuständig ist. Aber wen ich künftig anrufen soll, das ist immer noch nicht klar. Wahrscheinlich bleibt das nächste Tier wieder wochenlang liegen. Und was halten Sie vom Vorschlag, die Straßenmeisterei anzurufen?Nesselberger: Die Mitarbeiter müssten bei ihren Streckenkontrollen so etwas doch sehen. Aber wissen Sie, was nicht freiwillig gemacht wird, wie bei der Aktion Picobello oder von der Freiwilligen Feuerwehr, das bleibt liegen. Am Ende macht man am besten alles selbst, aber das kann's ja auch nicht sein. Ich will die Jagdpächter da auch nicht von der Kritik ausnehmen, die hätten auch helfen können. Die haben sich aber gerade deswegen mit dem Kreis überworfen.Nesselberger: Das weiß ich. Aber man muss sich doch mal grundsätzlich fragen, warum immer alle zuständig sind, wenn es zum Beispiel ums Verteilen von Geld geht. Da schwätzen alle mit, das ist ja ganz wichtig. Aber wenn so eine unangenehme Arbeit wie das Wegschaffen von Tierkadavern ansteht, kann man von Pontius zu Pilatus laufen, und man wird über Wochen mit dem Problem alleine gelassen, da kommt ganz einfach niemand. maa

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