Das Phänomen Jörg Dreistadt

„Drin bleiben und rausschauen“, gab Jörg Dreistadt einst seinen Freunden vom Obst- und Gartenbauverein als guten Rat für eine Schlechtwetterperiode. Der Sozialdemokrat aus Naßweiler, der jetzt 60 wird, hat seinen trockenen Humor auch als Großrosselner Bürgermeister beibehalten.



"Ich sage nicht, dass es geht, bevor ich nicht weiß, dass es geht", ist ein Spruch, den Bittsteller häufig von ihm hören. Wobei Dreistadt dann aber auch wirklich nachschaut, ob's geht. Neben Lebensweisheiten in Form von lockeren Sprüchen hat der Mann nämlich auch ganz konkret Leistung zu bieten. Es geht voran in der Gemeinde mit Kindergarten und Gewerbeansiedlungen. Wobei das Sparen an anderer Stelle sich derweil bereits in deutlich besseren Haushaltszahlen bemerkbar macht.

Dreistadt hat selbst dem Gemeinderat vorexerziert, dass Kirchturmdenken nicht mehr angebracht ist. Er hat sich dafür eingesetzt, dass ein neuer, großer Kindergarten in Dorf im Warndt gebaut wird, obwohl er böses Blut in seinem Heimatort Naßweiler riskierte.

Dreistadt lernte Heizungsmonteur und Betriebswirt, fühlte sich wohl als Fachbereichsleiter bei den Saarbrücker Stadtwerken und als Kommunalpolitiker der zweiten Reihe in Großrosseln. Seine Genossen mussten ihn erst mal zur Bürgermeisterkandidatur überreden. Und dann gab's einen geradezu triumphalen Sieg.

Da ist's kein Phänomen, wenn Dreistadt selbst gar kein Phänomen sein will. Und auch sein damaliger Konkurrent im Kampf um den Bürgermeistersessel, Fred Schüler (CDU), muss sich nicht grämen. Bei seinem Alter hat der Erste Beigeordnete wohl noch eine zweite Chance.

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