Das Pfarrhaus ist wieder bewohnt

Riegelsberg. "Mit 14 stand für mich fest, dass ich Pfarrer werden will. Und diesen Plan habe ich konsequent durchgezogen." Das sagt Dr. Tobias Kaspari, mittlerweile 33 Jahre alt und seit 1. Juni Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Güchenbach (Riegelsberg). Der Konfirmationsunterricht habe ihn damals derart beeindruckt, dass sein Berufsziel feststand

 Pfarrer Tobias Kaspari vor der evangelischen Kirche in Riegelsberg. Am Sonntag wird er ins neue Amt eingeführt. Foto: Becker & Bredel

Pfarrer Tobias Kaspari vor der evangelischen Kirche in Riegelsberg. Am Sonntag wird er ins neue Amt eingeführt. Foto: Becker & Bredel

Riegelsberg. "Mit 14 stand für mich fest, dass ich Pfarrer werden will. Und diesen Plan habe ich konsequent durchgezogen." Das sagt Dr. Tobias Kaspari, mittlerweile 33 Jahre alt und seit 1. Juni Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Güchenbach (Riegelsberg). Der Konfirmationsunterricht habe ihn damals derart beeindruckt, dass sein Berufsziel feststand.Also begann der gebürtige Völklinger nach dem Abitur am Warndtgymnasium in Geislautern mit dem Theologie-Studium. Das führte ihn nach Saarbrücken, Mainz und Wuppertal. Nach dem Vikariat in Altenberg bei Köln nahm Kaspari ein Angebot des Mainzer Professors für Praktische Theologie, Stephan Weyer-Menkhoff, an. Das ermöglichte ihm, als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Evangelisch-Theologischen Fakultät in Mainz zu wirken, seine Doktorarbeit zu schreiben und als Pfarrer zur Anstellung in den Kirchengemeinden Mainz-Ebersheim und Zornheim tätig zu sein. Kasparis Doktorarbeit in Religionspädagogik trägt den Titel "Das Eigene und das Fremde". Und natürlich habe er sich seinen Doktortitel ehrlich erarbeitet, ergänzt er schmunzelnd.

Kaspari durchlief das zentrale Bewerbungsverfahren der Evangelischen Kirche im Rheinland und landete am Niederrhein. In der evangelischen Kirchengemeinde Ratheim-Gerderath in der Nähe von Mönchengladbach arbeitete er als Pfarrer mit besonderem Auftrag. An die 18 Monate dort denkt er mit gemischten Gefühlen zurück. Mit seiner Kollegin, der Gemeindepfarrerin Susanne Bronner, mit dem Presbyterium und mit den Menschen in der Gemeinde habe er sich sehr gut verstanden. Die Rahmenbedingungen sagten Kaspari weniger zu. "Ich bin ein barocker Typ", sagt der Seelsorger über sich, die Gestaltung der Kirche und der Gottesdienste sei jedoch gar nicht barock gewesen, "sondern schnörkellos, schlicht, nüchtern". So bemühte er sich um eine Rückkehr ins Saarland, ohne die Zeit im stark reformiert geprägten Kirchenkreis Jülich missen zu wollen. Kaspari: "Man lernt viel von dem, was einem fremd ist. Also war es eine lehrreiche Zeit."

In Riegelsberg fand er eine 2800 Mitglieder zählende Gemeinde vor, "die auf gesunden Füßen steht". Und die das Jahr der Vakanz - seit Pfingsten 2010 war die Pfarrstelle unbesetzt - gut überstanden habe. Dies sei das Verdienst vieler einsatzfreudiger Menschen in der Gemeinde. Und das Verdienst seines Kollegen Professor Dr. Joachim Conrad. Der Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Kölln habe als Vakanzverwalter und Vorsitzender des Presbyteriums "in Riegelsberg eine zweite Pfarrstelle versehen", lobt Kaspari.

Nun brennt wieder Licht im Riegelsberger Pfarrhaus, das der neuer Pfarrer als Single bewohnt. Das müsse aber nicht so bleiben, meint Kaspari und ergänzt lächelnd, in seiner Wohnung seien noch drei Zimmer frei. Wenn er Zeit hat, liest der Geistliche historische Romane aus dem alten Ägypten. Oder er steht am Herd. "Ich sammele Kochbücher und koche gern griechisch", erzählt Kaspari. "Beim Kochen kann ich herrlich entspannen."

Christian Weyer, Superintendent des Kirchenkreises Saar West, führt Tobias Kaspari am Pfingstsonntag ins Amt ein. Der Gottesdienst beginnt um 15 Uhr in der Güchenbacher Kirche. Danach gibt's einen Empfang im Gemeindezentrum.

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