Das muss ich erst mal sacken lassen"

Hangard. Erstaunlich, was diese Woche bei der SVGG Hangard passierte. Der Vorstand des Fußball-Saarlandligisten hat sich von Trainer Heinz Histing getrennt (die Saarbrücker Zeitung berichtete). Auf Nachfrage teilte Vorsitzender Martin Bölk mit, dass der Vorstand abgestimmt habe und eine knappe Mehrheit sich gegen Histing entschied

Hangard. Erstaunlich, was diese Woche bei der SVGG Hangard passierte. Der Vorstand des Fußball-Saarlandligisten hat sich von Trainer Heinz Histing getrennt (die Saarbrücker Zeitung berichtete). Auf Nachfrage teilte Vorsitzender Martin Bölk mit, dass der Vorstand abgestimmt habe und eine knappe Mehrheit sich gegen Histing entschied. Bölk sagt: "Teile der Mannschaft und der Trainer waren nicht mehr zusammenzubringen. Es war keine Entscheidung gegen Histing, sondern für unseren Verein."Ausdrücklich betonte Bölk, dass die Spieler, die in der vergangenen Saison von Borussia Neunkirchen wegen Nichtantretens bei einem Punktspiel entlassen wurden und nun von der SVGG verpflichtet wurden, mit der Trainer-Entlassung nichts zu tun hätten. Jugendleiter Uwe Isensee sei jetzt Interimstrainer. Eine Entscheidung über Histings Nachfolger sei noch nicht gefallen. Aber man arbeite daran.

Mehr wollte der SVGG-Vorsitzende nicht sagen. Auch nicht zu dem Gerücht, dass auch Sponsoren Einfluss genommen hätten, oder zu Spieler Christoph Eifler, dem man einen Vereinswechsel nahe gelegt hat. Wie die SZ aus dem Vereinsumfeld erfuhr, ist der Neunkircher Ex-Borusse Ralph Flausse ein heißer Kandidat als Histing-Nachfolger.

Der Entlassene hielt sich ebenfalls bedeckt. Allerdings machte Heinz Histing deutlich, dass er sich nichts vorzuwerfen habe. "Bevor ich mich zu diesem Vorgang abschließend äußere, muss ich das, was mir passiert ist, erst mal sacken lassen. Denn ich bin wohl der erste Trainer, der einen Saarlandliga-Klub zum größten Erfolg seiner Vereinsgeschichte geführt hat und dann gehen musste", sagte Histing. "Was in Hangard passiert ist, folgt dem Trend, den Nationalmannschaftskapitän Philipp Lahm in seinem Buch offenkundig gemacht hat." Will heißen: Die Spieler haben zu großen Einfluss bei Entscheidungen, die eigentlich der Vorstand treffen müsste.

Histing wird jetzt erst einmal sein operiertes Knie pflegen, damit er wieder schmerzfrei ist, und bis zur Vertragsauflösung nichts mehr sagen. Auch nicht zu den Gerüchten, dass es bereits in der Phase, als sich Hangard den Aufstieg in die Saarlandliga sicherte, zwischen Trainer und Teilen der Mannschaft gekriselt habe. Am Sonntag können die Spieler beweisen, dass es ohne Histing besser geht. Oberliga-Absteiger SV Hasborn ist um 15 Uhr im Ferraropark zu Gast. rp

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