Das meiste Geschrei machen mal wieder die Kleinen

Walpershofen. Wie bringt man Hähne um drei Uhr mittags zum Krähen? "Das ist das Geheimnis des Züchters", sagt Albert Reinert, Vorsitzender des Kleintierzuchtvereines Walpershofen

 Vor dem Hahnenkrähwettbewerb konnten sich die Gegner kennen lernen: Dieter Nilius und Robert Steil mit ihren Hähnen. Foto: Jenal

Vor dem Hahnenkrähwettbewerb konnten sich die Gegner kennen lernen: Dieter Nilius und Robert Steil mit ihren Hähnen. Foto: Jenal

Walpershofen. Wie bringt man Hähne um drei Uhr mittags zum Krähen? "Das ist das Geheimnis des Züchters", sagt Albert Reinert, Vorsitzender des Kleintierzuchtvereines Walpershofen. Der richtete sein jährliches Sommerfest am Vereinsheim im Grünen aus, mit Treckerschau, Hasenausstellung, Mümmelmanndorf, dem üblichen "Saarländisch Gudd Gess" und eben dem erwähnten Hahnenschrei-Wettbewerb. Das Geheimnis ist einfach: Die Hühnerhalter lüften erst Sekunden vor Kampfesbeginn die Tücher über den Käfigen. Dann meint der Hahn, es sei Morgen - und schon geht es los. In der Regel steckt dann ein Tier das andere an. "Dann gibt es ein Krakeel wie in unseren Versammlungen", lästert ein Chorsänger.Aber es gibt auch weniger temperamentvolle Hähne. "Kandidat Nr. 19 kräht zum Beispiel überhaupt nicht", sagt Helmut Meyer, Beobachter des Hahnenschrei-Wettbewerbes. "Meist sind es die Kleinen, die am meisten Geschrei machen, wie bei uns Menschen auch", kommt Meyer ins Grübeln. Und behält erneut recht: Am Ende ist es ein Minihähnchen, ein so genannter Zwerg-Holländer, der mit 63 registrierten Krähern zum Sieger erklärt wird. Genutzt hat es ihm wenig: Ein Ardenner Hahn, weil handzahm auf dem Ellenbogen sitzend, bekommt mehr Aufmerksamkeit als er selbst.

Große Beachtung findet auch die Kaninchenschau des Vereines. Hier kam es am Rande des Sommerfestes übrigens auch zu Vereinsmeisterschaften, bei der der "Kleinwidder wildfarben" des Vorsitzenden Reinert von der Jury zum schönsten Tier des Tages bestimmt wurde, gefolgt von Nadine Zieglers "Kalifornia" und von Roswitha Reinerts "Kleinwidder chinfarbig". Wer sich an Hasen, Hähnen, Hennen, Puten und Putern satt gesehen hatte, kam weder an der Kleintierzüchterküche noch an der Schau mit herrlich restaurierten Traktoren der Marken Eicher, Porsche Dieselross, Guldner, Fahr, Hanomag oder Kramer vorbei. Alles luftgekühlte Gesellen, die um ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel haben und schnurren, als wären sie erst gestern gebaut worden. Kein Wunder, dass die Besucher, besonders am Sonntag, in großen Scharen kamen, um Landluft mit hohem Unterhaltungswert zu schnuppern. et

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