Saarbrücken. Das Leben in Saarbrücken wird 2010 teurer. Dickster Brocken: Gemäß Stadtratsbeschluss vom 8. Dezember steigt die Abwassergebühr um 10,65 Prozent von 2,91 Euro auf 3,22 Euro pro Kubikmeter Wasser (1000 Liter). Der Verbraucher muss pro Liter Wasser, den er aus der Leitung holt, nicht nur die Frischwassergebühr, sondern immer auch die Abwassergebühr bezahlen. Die Niederschlagsgebühr wird um 5,42 Prozent von 9,22 Euro auf 9,72 Euro pro zehn Quadratmeter erhöht. Gebäude- und Grundstückseigentümer (oder Mieter bzw. Pächter) bezahlen das einmal pro Jahr für bebaute oder anderweitig versiegelte Fläche, auf der Regen nicht versickern kann, sondern in die Kanalisation abfließt. Die Gebühren für die Stadtreinigung werden verschieden stark erhöht. Wo eine Fläche vor einem Gebäude oder Grundstück mehrmals am Tag gereinigt wird - wie in der Bahnhofstraße - steigt die Gebühr um 14,71 Prozent von 7,44 Euro auf 8,53 Euro pro Quadratmeter. Wo lediglich einmal pro Woche die Straßenrinne gereinigt wird, erhöht die Stadt die Gebühr um 4,74 Prozent von 3,80 Euro auf 3,98 Euro pro Meter Rinne. Wo die Rinne mehrmals am Tag sauber gemacht wird, erhöht die Stadt die Gebühr um 17,18 Prozent von 64,58 Euro auf 75,68 Euro pro Meter. Eigentümer bzw. Mieter oder Pächter der Gebäude oder Grundstücke, vor denen gereinigt wird, müssen diese Gebühren einmal im Jahr bezahlen. Der Zentrale Kommunale Entsorgungsbetrieb (ZKE) erklärt, Saarbrücken sei zur Erhöhung der Abwassergebühren gezwungen, weil die Stadt ihrerseits "Beiträge" an den Entsorgungsverband Saar (EVS) bezahlen muss - Saarbrücken leitet sein Abwasser in Kläranlagen des EVS. Außerdem braucht der ZKE Geld, um die Kanalisation zu sanieren. Auch Frischwasser wird teurer. Die Stadtwerke (SWS) erhöhen den Preis pro Netz-Anschluss inklusive Wasseruhr um 2,28 Euro von 71,52 auf 73,80 Euro im Jahr - und den Preis pro Kubikmeter (1000 Liter) gezapftes Wasser um sechs Cent von 1,99 auf 2,05 Euro. Die SWS versichern, das sei nötig, weil die Wasserwerke Bliestal, von denen die SWS 60 Prozent ihres Wassers beziehen, bereits zum 1. Juli 2009 ihre Preise erhöhten. Außerdem sei der "Aufwand für Material und Fremdleistungen" gestiegen.Gemäß Ratsbeschluss vom 1. Dezember erhöht die Stadt die Elternbeiträge in ihren Kindertageseinrichtungen im Schnitt um rund 3 Prozent und folgt damit einem früheren Ratsbeschluss von 1991, nach dem die Elternbeiträge stets 25 Prozent der Personalkosten in den Tagesstätten decken müssen. Die Stadt geht davon aus, dass 2010 das Tarifgehalt des Personals um rund drei Prozent steigt und die tarifliche Gesundheitsvorsorge für das Personal um rund zwei Prozent teurer wird. Folge: 2009 kostete der Grundbetrag für einen erweiterten Ganztagskrippenplatz fürs erste Kind 288 Euro im Monat, 2010 sind es 296 Euro.Ebenfalls gemäß Ratsbeschluss vom 1. Dezember steigen 2010 die Friedhofsgebühren im Schnitt um 0,98 Prozent. Größter Posten hier: Die Stadt erhöht die Nutzungsgebühr für Urnengräber um 1,97 Prozent.Unverändert bleibt der Preis fürs Kurzstrecken-Ticket - 1,80 Euro für fünf Haltestellen - von SaarBahn&Bus (SBB) in Saarbrücken. Dagegen erhöht der Saarländische Verkehrsverbund (SaarVV) seine Preise um durchschnittlich 2,68 Prozent.Ebenfalls unverändert bleiben 2010 voraussichtlich die Preise und Gebühren auf städtischen Parkplätzen, im Bürgeramt, im Bauamt, in der Stadtbibliothek, in den Bädern, im Zoo und bei der Volkshochschule, die Hundesteuer sowie Grund- und Gewerbesteuer.