Kommentar Das Land gehört nicht der großen Koalition

Frau Becker ist gewiss eine tüchtige Juristin und qualifiziert für ihren neuen Job. Doch darum geht es gar nicht. Sondern um die Umstände, wie CDU und SPD mal eben so eine neue Stelle schaffen, deren Notwendigkeit höchst zweifelhaft ist. Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen: Zuerst verschiebt die große Koalition ein Institut, das seit Jahren Teil der Exekutive ist, in die Zuständigkeit des Landtags, was schon seltsam genug ist. Und dann sagt man: Weil der Landtag jetzt mehr Aufgaben hat, braucht er auch eine zusätzliche Führungskraft.

Kommentar: Das Land gehört nicht   der großen Koalition
Foto: SZ/Roby Lorenz

Das kann man „typisch saarländisch“ nennen – oder einfach nur dreist. Es versteht kein Mensch. Genauso wenig übrigens wie die Notwendigkeit, in einem armen Land, in dem Lehrer und Polizisten auf dem Zahnfleisch gehen, einen hochbezahlten „Bevollmächtigten für Innovation und Strategie“ zu beschäftigen, von dem bisher niemand weiß, was er besser kann als ein herkömmlicher Abteilungsleiter oder Staatssekretär. Vielleicht muss man CDU und SPD von Zeit zu Zeit an eine Selbstverständlichkeit erinnern: Dieses Land und seine Verwaltung sind nicht ihr Eigentum.

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