Das Klima-Projekt geht ins Klassenzimmer

Neunkirchen. "Feuer und Flamme" seien ihre Schüler gewesen, als sie vom Klima-Projekt Neunkirchen gehört hätten. Keine große Mühe hatte Agnes Schaadt-Lentes als Leiterin der Pallotti-Schule, um Kollegium und Schüler vom Sinn der gemeinsamen Initiative der Kreisstadt Neunkirchen, der KEW und der Sparkasse zu überzeugen

 Im Naturerlebniszentrum Biberburg Berschweiler wollen Neunkircher Pallotti-Schüler drei Tage ein Programm zum Thema Energie mitmachen. Archivfoto: Biberburg

Im Naturerlebniszentrum Biberburg Berschweiler wollen Neunkircher Pallotti-Schüler drei Tage ein Programm zum Thema Energie mitmachen. Archivfoto: Biberburg

Neunkirchen. "Feuer und Flamme" seien ihre Schüler gewesen, als sie vom Klima-Projekt Neunkirchen gehört hätten. Keine große Mühe hatte Agnes Schaadt-Lentes als Leiterin der Pallotti-Schule, um Kollegium und Schüler vom Sinn der gemeinsamen Initiative der Kreisstadt Neunkirchen, der KEW und der Sparkasse zu überzeugen. "Die Idee ist total gut bei uns angekommen, weil die Projekte prima vorbereitet sind", lobt Schaadt-Lentes die Organisation. In der Sparkassen-Cafeteria hatten gestern die Vertreter der beteiligten Schulen Gelegenheit, sich umfassend über die Beweggründe der Initiatoren und den Aktions- und Maßnahmenkatalog zu Klimathemen zu informieren. Außerdem erhielten sie "Wertschecks", denn die Angebote werden für die angemeldeten Schulen zum größten Teil kostenlos zur Verfügung gestellt.In fünf Schwerpunkte eingeteilt (Klima und Energie, Klima und Ernährung, Klima und Umwelt, Klima und Politik/Wirtschaft sowie Kreatives) bietet das Klima-Projekt Maßnahmen an, die einzeln oder auch als Großprojekt von den Neunkircher Schulen gebucht werden konnten. Die Grundschule Wellesweiler hat sich zum Beispiel für den "Klimadetektiv" entschieden. Schulleiterin Karin Jung berichtete, dass Schüler spielend den verantwortungsvollen Umgang mit Energie erlernen wollen, etwa durch das Ausschalten von Licht auf dem Flur oder vernünftiges Lüften der Klassenzimmer. Besonders interessierte sie sich deshalb gestern für das Projekt des Gymnasiums am Steinwald. Fachlehrer Manfred Mann informierte über das Seminarfach "Nachhaltigkeit", das die Methodenkompetenz der Schüler fördern soll. Hier ermitteln Schüler mit externer Unterstützung den Energieverbrauch der Schule und erarbeiten Möglichkeiten zur Optimierung. Das Gymnasium am Krebsberg und die Max-Kolbe-Schule haben sich für einen Projekttag zum Thema Windenergie entschieden. Windenergie ist auch eines der Stichworte, das Sparkassen-Vorstandschef Fred Ricci in seinem engagierten Statement ansprach. Denn saubere Energie sei erneuerbare Energie. Jeder einzelne Bürger könne hier Beiträge leisten, nämlich indem er den Energieverbrauch senke - etwa durch die energetische Sanierung seines Hauses (siehe Infografik). Oder, indem er erneuerbare Energien beziehe beziehungsweise selbst produziere, etwa durch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach. Dramatische Aktualität erhielt das Thema durch die Erdbebenkatastrophe in Japan und die derzeitige Diskussion in Deutschland über den Ausstieg aus der Atomenergie. Sowohl Fred Ricci als auch Bürgermeister Jörg Aumann und KEW-Vorstand Werner Spaniol betonten jedoch, dass in diesen Tagen die Emotionen in Sachen Energieversorgung hochkochten. "Aber wir müssen aufpassen, dass wir nicht nur in der Emotion handeln, sondern rational", sagte Spaniol. Er sei im Übrigen froh, dass dieses Projekt schon lange vor der Katastrophe in Japan konzeptioniert worden sei. Die KEW habe großes Interesse daran, die Energieversorgung lokal hinzubekommen. So sei man derzeit in "aussichtsreichen" Verhandlungen mit Evonik, austretendes Methangas im Stadtpark zu verwerten.

Übergreifend für alle Schulen wird übrigens auch ein Fotowettbewerb Klima angeboten. "Saubere Energie ist erneuerbare Energie."

Fred Ricci, Sparkasse

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort