"Das ist ein großer Vertrauensbeweis"

Nonnweiler. Der neue Bürgermeister der Hochwaldgemeinde Nonnweiler heißt Franz Josef Barth. 3301 Wahlberechtigte haben sich gestern bei der Urwahl für ihn entschieden. 1973 votierten für Rainer Haupenthal als neuen Bürgermeister. Damit siegte Barth mit 62,6 Prozent gegen Haupenthal mit 37,4 Prozent. Die Wahlbeteiligung war mit 72,74 Prozent ordentlich

 Ein strahlender Gewinner: Die Sozialdemokraten, links Torsten Lang, feiern in der Kurhalle Wahlsieger Franz Josef Barth. Fotos: B&K

Ein strahlender Gewinner: Die Sozialdemokraten, links Torsten Lang, feiern in der Kurhalle Wahlsieger Franz Josef Barth. Fotos: B&K

Nonnweiler. Der neue Bürgermeister der Hochwaldgemeinde Nonnweiler heißt Franz Josef Barth. 3301 Wahlberechtigte haben sich gestern bei der Urwahl für ihn entschieden. 1973 votierten für Rainer Haupenthal als neuen Bürgermeister. Damit siegte Barth mit 62,6 Prozent gegen Haupenthal mit 37,4 Prozent. Die Wahlbeteiligung war mit 72,74 Prozent ordentlich. Insgesamt waren 7373 Bürger zur Wahl aufgerufen, 5363 gaben ihre Stimme ab. Erstmals in der Geschichte der Gemeinde Nonnweiler traten zwei parteilose Bewerber an. Allerdings wurde Franz Josef Barth von der SPD unterstützt, Rainer Haupenthal von der CDU."Das ist ein tolles Ergebnis, ein großer Vertrauensbeweis, für den ich mich bei allen Wählern herzlich bedanke." Mit diesen Worten kommentierte gestern Abend Franz Josef Barth die Wahl. Und weiter: "Das bestärkt mich in meiner Motivation, alles für die Gemeinde zu tun." Rainer Haupenthal trug seine Niederlage mit Fassung: "Franz Josef Barth ist der klare Gewinner. Ich gratuliere ihm und wünsche ihm eine glückliche Hand zum Wohle der Gemeinde." Haupenthal betonte darüber hinaus: "Ich bedanke mich ausdrücklich bei Franz Josef Barth für den fairen Wahlkampf." Ein Grund für seine Niederlage sieht Haupenthal darin, dass die Zeit für ihn nicht gereicht habe, sich und seine Ideen bei den Bürgern ausreichend bekannt zu machen.

Franz Josef Barth hat in sieben der acht Ortsteile die Mehrheit erzielt. Lediglich in Primstal, seinem Heimatort, lag Rainer Haupenthal deutlich vorn. In Primstal kam Haupenthal auf 64,8 Prozent, Franz Josef Barth auf 35,2 Prozent.

Der Heimvorteil für Franz Josef Barth in seinem Wohnort Braunshausen war noch deutlicher. Hier sicherte sich Barth 83,8 Prozent, war Haupenthal mit 16,2 Prozent weit abgeschlagen. In Bierfeld, Kastel, Otzenhausen und Schwarzenbach überschritt Franz Josef Barth sogar die 70-Prozent-Marke. Das zweitbestes Ergebnis für Rainer Haupenthal kam mit 44,3 Prozent aus Sitzerath, aber auch hier hatte Franz Josef Barth mit 55,7 Prozent deutlich die Nase vorn.

Der künftige Bürgermeister von Nonnweiler, Franz Josef Barth, ist 51 Jahre alt, ist verheiratet, hat zwei Kinder und wohnt in Braunshausen. Er arbeitete bisher als Ingenieurwissenschaftler an der Technischen Universität Kaiserslautern. Barth führt seit der letzten Kommunalwahl als Parteiloser die SPD-Gemeinderatsfraktion und ist zudem Erster Beigeordneter. Darüber hinaus gehört er seit einigen Jahren dem Ortsrat Braunshausen an. Barth ist Mitglied in mehreren Vereinen und Vorsitzender des Musikvereins Braunshausen und dessen Fördervereins.

Sein Gegenkandidat Rainer Haupenthal ist 45 Jahre alt, verheiratet, hat zwei Kinder und wohnt in Primstal. Haupenthal ist Elektrotechniker war bis zur letzten Kommunalwahl fünf Jahre im Ortsrat Primstal engagiert.

Beide Bewerber lieferten sich einen sachlichen Wahlkampf, machten mit Plakaten und Flyern auf sich aufmerksam und setzten auf Hausbesuche.

Die Nonnweiler Bürger wählten am gestrigen Sonntag zum dritten Mal direkt ihren Bürgermeister. Die erste Urwahl war am 2. August 1998. Damals siegte Amtsinhaber Dieter Keller, SPD, mit 61,8 Prozent klar gegen seinen Mitbewerber Alfred Schmitt, CDU, der 38,2 Prozent der Stimmen erhielt. Die Wahlbeteiligung lag bei 80,3 Prozent.

Bei der zweiten Urwahl am 24. August 2003 bestimmten die Nonnweiler mit 54,7 Prozent der Stimmen Hans-Uwe Schneider, CDU, zum Bürgermeister. Michael Borre, SPD, musste sich mit 45,3 Prozent der Stimmen geschlagen geben. Die Beteiligung betrug 78,5 Prozent.

Meinung

Mitmachen ist angesagt

Von SZ-RedakteurVolker Fuchs

Der künftige Bürgermeister der Gemeinde Nonnweiler, Franz Josef Barth, spricht selbst von einem großen Vertrauensbeweis der Bürger. Recht hat er. Das stolze Ergebnis von 62,6 Prozent der Stimmen, das ist überzeugend. Und es ist mehr, als der eine oder andere amtierende Bürgermeister im Land verbuchen konnte. Und viel mehr, als so mancher politische Beobachter erwartet hat.

Klar, gegenüber seinem Konkurrenten Rainer Haupenthal hatte Barth einen großen Vorteil: Er ist deutlich bekannter, weil schon wesentlich länger politisch aktiv. Das aber alleine reicht nicht.

Franz Josef Barth will die Bürger zum Mitmachen gewinnen. Diese sollen sich verstärkt für ihre Dörfer engagieren. Eine Aufbruchstimmung soll her. Diese Vision kommt bei den Menschen an. Und sie hat eine Chance verdient, umgesetzt zu werden.

Über alle Parteigrenzen hinweg. Denn im Gemeinderat hat der parteilose Barth, der dort die SPD-Fraktion führt und von der SPD für die Urwahl nominiert wurde, keine Mehrheit. Die könnte ihn, wenn sie denn wollte, auflaufen lassen.

Was nicht gut wäre für Nonnweiler.

 Zuspruch für Rainer Haupenthal, l., von Friedbert Becker und Bürgermeister Hans-Uwe Schneider.

Zuspruch für Rainer Haupenthal, l., von Friedbert Becker und Bürgermeister Hans-Uwe Schneider.

Andererseits muss der neue Bürgermeister aber auch die Zusammenarbeit mit allen Parteien im Gemeinderat suchen und beweisen, dass er zwar von der SPD unterstützt wurde, aber der parteilose Bürgermeister aller ist. Ein nicht einfaches Unterfangen.

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