"Das ist die schönste Grundschule des Saarlandes"

Marpingen. Unterricht am Samstag gibt es an saarländischen Grundschulen nur noch in Ausnahmefällen. Eine solche Ausnahme hat es am vergangenen Samstag in Marpingen gegeben, wo die 23 Lehrer gemeinsam mit ihren rund 260 Schützlingen zum Tag der offenen Tür ins neue Schulgebäude an der Marienstraße eingeladen hatten

 Der Marpinger Grundschulleiter Wilhelm Sartorius (Bildmitte) begleitet seine singenden Schüler auf der Gitarre. Foto: Thorsten Grim

Der Marpinger Grundschulleiter Wilhelm Sartorius (Bildmitte) begleitet seine singenden Schüler auf der Gitarre. Foto: Thorsten Grim

Marpingen. Unterricht am Samstag gibt es an saarländischen Grundschulen nur noch in Ausnahmefällen. Eine solche Ausnahme hat es am vergangenen Samstag in Marpingen gegeben, wo die 23 Lehrer gemeinsam mit ihren rund 260 Schützlingen zum Tag der offenen Tür ins neue Schulgebäude an der Marienstraße eingeladen hatten. "Zu diesem Anlass haben wir uns etwas ganz Besonderes einfallen lassen", erzählt Schulleiter Wilhelm Sartorius, nämlich eine Art gläserne Schule. "Wir haben ganz normalen Unterricht angeboten, und die Eltern konnten in die Klassen ihrer Kinder gehen und sich selbst ein Bild davon machen, wie diese unterrichtet werden." Schule vor Publikum also. "Das Informationsbedürfnis war einfach da, und ich denke, dass dem jetzt genüge getan wurde", glaubt Sartorius. Den Eltern zu zeigen, "das ist meine Klasse, das ist mein Fach", sei auch ein Erlebnis für die Kinder gewesen. Einer, der in Marpingen zur Schule geht, heißt Niklas Bronder und ist Schüler der Klasse 3c. Besonders gut gefallen hat ihm am Samstag die Feierstunde nach dem Unterricht: "Dort haben wir mit unserer Klasse so einen Sketch aufgeführt, und das war richtig witzig." Das meinte auch die saarländische Kultusinisterin Annegret Kramp-Karrenbauer, die gemeinsam mit Europaminister Karl Rauber der Feier beiwohnte. Die Ministerin, die derzeit der deutschen Kultusministerkonferenz vorsteht, freute sich darüber, "dass nun der letzte weiße Fleck auf der Karte der freiwilligen Ganztagsbetreuung" verschwunden sei. Schließlich verfügt die Marpinger Grundschule nicht nur über zwölf Klassenräume, sondern auch über eine Mensa, eine Küche, eine Bibliothek und drei Räume für die Ganztagsbetreuung. Nach der Feier inspizierte Kramp-Karrenbauer die Schule und deren Einrichtungen ganz genau und erteilte die Note "Sehr gut". Gleichwohl konnte das neue Gebäude von Lehrern und Schülern erst am 20. Oktober bezogen werden, vor allem weil der Bodenbelag nicht rechtzeitig zum Schuljahresbeginn verlegt wurde. Das Lob der Ministerin sei "übrigens keine Einzelmeinung", ist Jürgen Löhbach, Vorsitzender des örtlichen Personalrates, stolz auf "seine" Schule: "Verschiedene Referatsleiter, die uns seit der Fertigstellung in den Herbstferien besucht haben, waren sich alle einig, dass dies die schönste Grundschule im Saarland ist." Rund 2,5 Millionen Euro hat das neue Gebäude gekostet, dessen Bau von der Marpinger CDU gegen den teils heftigen Widerstand der dortigen Sozialdemokraten, die gerne eine kostengünstigere Lösung für die Grundschüler haben wollten, vorangetrieben wurde. Inzwischen werde nach Angaben von Schulleiter Sartorius das Angebot der freiwilligen Ganztagsbetreuung an der Marpinger Grundschule "sehr gut angenommen": "Wir hatten mehr als 80 Anmeldungen. Das zeigt, wie groß der Bedarf war." Jeweils zwei Gruppen gibt es für die Grundschüler und für die Schüler der benachbarten Gesamtschule, in der die Grundschüler früher unter beengten Bedingungen mitunterrichtet wurden. Zwar ist immer noch etwas zu tun in der neuen Schule, müssen nach Möbel gerückt und "Kleinigkeiten" eingebaut werden, wie Sartorius einräumt, jedoch laufe der Unterricht bereits "ganz normal".Normalisieren soll sich ab dem 1. Dezember auch der Transport der Kinder von der Grundschul-Dependance in Urexweiler, wo 80 weitere Schüler lernen, zur Ganztagsbetreuung nach Marpingen und zum Kinderhort nach Alsweiler. Hier will die Gemeindeverwaltung, die ja Schulträger ist, einen speziellen Bus einsetzen (wir berichteten). Wie der Marpinger Bürgermeister Werner Laub mitteilte, werde die Grundschule zu einem späteren Zeitpunkt offiziell eingeweiht - wenn der Marpinger Pfarrer Leo Hofmann, der zurzeit im Krankenhaus liegt, zurückgekehrt ist.

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