Das große Impfen hat begonnen

Saarbrücken. Der Ausdruck in ihrem Gesicht wirkt entspannt. Barbara Apel nimmt das, was gleich auf sie zukommt, sehr gelassen hin. Sie will sich eine Spritze verpassen lassen, wohl überlegt, freiwillig und aus voller Überzeugung heraus. Ein kleiner Stich und schon wenige Sekunden später hat sich die 34-Jährige als eine der ersten Patienten in der Praxis von Dr

Saarbrücken. Der Ausdruck in ihrem Gesicht wirkt entspannt. Barbara Apel nimmt das, was gleich auf sie zukommt, sehr gelassen hin. Sie will sich eine Spritze verpassen lassen, wohl überlegt, freiwillig und aus voller Überzeugung heraus. Ein kleiner Stich und schon wenige Sekunden später hat sich die 34-Jährige als eine der ersten Patienten in der Praxis von Dr. Marcus Pennekamp gegen das Schweinegrippenvirus impfen lassen.

Zehn Patienten hat der Mediziner am ersten Tag der großen Impfaktion einbestellt, eben so viele, wie eine Einheit des Serums "Pandemrix" hergibt. Es sind zwei Ampullen, jeweils mit 2,5 Millilitern Flüssigkeit, die zusammen vermischt werden müssen. Arzthelferin Tanja Betzholz zieht 0,5 Milliliter fertigen Impfstoff auf. Auf einer Ablage im Behandlungszimmer liegen Zellstoff und Desinfektionsmittel bereit, gleich gegenüber auf dem Tisch stapeln sich die Merkblätter und Einverständniserklärungen des Gesundheitsministeriums. Das Merkblatt enthält Informationen über die Symptome der Schweinegrippe, über Impfstoff und mögliche Nebenwirkungen. "Nebenwirkungen sind oft Ausdruck der normalen Auseinandersetzung des Körpers mit dem Impfstoff. In den meisten Fällen treten sie nur vorübergehend auf und klingen folgelos wieder ab", heißt es in der Beschreibung.

Für Barbara Apel überhaupt kein Grund zur Sorge. Als Krankenschwester sei es für sie ohnehin keine Frage gewesen, sich impfen zu lassen. Außerdem hat sie sich im Vorfeld hinreichend informiert. "Nebenwirkungen, die eventuell auftreten können, nehme ich gerne in Kauf, lieber treffe ich Vorsorge, als dass ich später krank werde", sagt sie. Ein weiterer wichtiger Punkt, sich impfen zu lassen, ist für Apel ihre chronisch kranke Tochter. Die Saarbrückerin würde es sich nicht verzeihen, steckte sie ihre fünfjährige Tochter Ylvi an. Also sitzt die 34-Jährige ganz entspannt im Behandlungszimmer auf der Liege und beobachtet die Arbeitsschritte der Helferin. Ein kurzer desinfizierender Wisch mit dem Zellstoff über ihren Oberarm, ein kurzer Pieks und schon ist alles vorbei. Das ganze Prozedere dauert nur wenige Sekunden und die Patientin selbst zeigt als Reaktion darauf lediglich ein zufriedenes Lächeln.

Im Wartezimmer sitzen auch die Eltern des Allgemeinmediziners. Ulrich Pennekamp ist selbst Mediziner, mit 69 Jahren allerdings im Ruhestand. "Ich gehöre laut Statistik zwar nicht zu einer Risikogruppe, aber ich will mit der Impfung anderen beweisen, dass sie nicht so schlimm ist", sagt er. Sein Sohn übrigens hat sich auch gleich impfen lassen. Mit dem ersten Vorrat kann Pennekamp bis zu 200 Patienten versorgen, etwa 70 haben sich bereits angemeldet. Er selbst rät seinen Patienten zur Impfung, klärt sie intensiv auf. "Aber ich dränge keinen dazu", meint er.

Hintergrund

Die Schutzimpfung gegen die Schweinegrippe, die Neue Influenza A/H1N1 ist am Mittwoch in rund 200 saarländischen Arztpraxen angelaufen. Verabreicht werden 0,5 Milliliter des Serums "Pandemrix". Die Kosten der Impfung übernehmen die Krankenkassen. Das Gesundheitsministerium hat eine Info-Hotline zum Thema Impfung geschaltet, Telefon: (0681) 5013694. Informationen zum Ablauf und Namen von Impfpraxen unter Telefon (0681) 5013695. hth

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