Neipel. "Im Moment sind wir von der negativen Bevölkerungsentwicklung, die überall registriert wird, verschont." Der Neipeler Ortsvorsteher Aloisius Berwanger (CDU) sagte es mit einem Lächeln im Gesicht, als ihn die SZ in seinem Haus besuchte. "Wir haben im vergangenen Jahr zwei Einwohner zugelegt, ebenso wie das Nachbardorf Lindscheid. Zurzeit haben wir 390 Bürger, darunter sind etwa 50 Kinder bis zehn Jahre." Natürlich ist Neipel ein kleines Dorf im Bohnental. Aber nur was die Zahl der Bürger angeht. Großartig ist der Ort jedoch, wenn man in den Terminkalender schaut. Fast das ganze Jahr über ist dort irgendetwas los. Gestartet wird mit der Picobello-Aktion im März, bei der zahlreiche Bürger mitmachen. Bevor die Karwoche beginnt, bauen die Buben und Mädchen Raspeln und Kläppern zusammen. Immer am Palmsonntag kommt der Palmhase und versteckt auf dem Festplatz und drum herum die ersten Ostereier. Auch Süßigkeiten und kleine Spielsachen hat er in seinem Korb.Der Suppentag im April, zu dem der Ortsrat mit der Feuerwehr vom Nachbarort Dorf auf das Gelände an den beiden Ortsgrenzen einlädt, wird gut angenommen. Das Setzen des Maibaumes vor Beginn der Hexennacht am 30. April hat eine lange Tradition. Bis weit in das Saarland hinein bekannt ist das Beachvolleyball-Turnier auf dem vor einigen Jahren angelegten Spielfeld in der Steinbacher Straße. Zur fünften Veranstaltung kommen auch dieses Jahr wieder 16 Mannschaften, die zwei Tage lang um sportliche Ehren kämpfen. Ende August wird am Haus am Mühlenpfad zwei Tage lang das Dorffest gefeiert. "Es findet aber nur dann statt, wenn im gleichen Jahr nicht ein Verein eine größere eigene Veranstaltung macht", erzählte Aloisius Berwanger. Das Fest wird stets in einem besonderen Rahmen begangen, zum Beispiel mit Musik am abendlichen Lagerfeuer, mit einem Treffen der Motorradfahrer, mit Chorgesang und einem Kinderprogramm. Auf dem nahen Spielplatz läuft zeitgleich ein Flohmarkt mit 40 Ständen.

Auch im letzten Vierteljahr bleibt es Neipel lebendig. Mitte Oktober wird in der Scheune gegenüber dem Haus am Mühlenpfad ein Weinfest gefeiert. Dort schnitzen die Kinder am 27. Oktober Rommelbòòze und braten Grumbiere im Feuer. Schon seit Jahren gibt es in Neipel einen eigenen Martinszug, diesmal ist er am 12. November. Das Jahr klingt am 5. Dezember mit dem Besuch des Nikolaus im "Haus am Mühlenpfad" und mit dem Seniorennachmittag am dritten Advent aus. In alle diese Aktivitäten sind der Ortsrat und die Vereine eingebunden. Sie beweisen damit, dass eine gute Gemeinschaft viel auf die Beine stellen kann.