Das Gebot der Stunde: Ganz eisern sparen

Friedrichsthal. Nach dem ersten Haushaltsentwurf von Kämmerer Hans-Joachim Schäfer macht die Stadt Friedrichsthal in diesem Jahr ein Minus von 3,5 Millionen Euro. Aufwendungen von 15 Millionen stehen Erträge von nur 11,5 Millionen Euro gegenüber. Schäfer betont, dass in dem Defizit von 3,5 Millionen Euro Abschreibungen von 1,1 Millionen stecken, die aber nicht finanzwirksam werden

Friedrichsthal. Nach dem ersten Haushaltsentwurf von Kämmerer Hans-Joachim Schäfer macht die Stadt Friedrichsthal in diesem Jahr ein Minus von 3,5 Millionen Euro. Aufwendungen von 15 Millionen stehen Erträge von nur 11,5 Millionen Euro gegenüber. Schäfer betont, dass in dem Defizit von 3,5 Millionen Euro Abschreibungen von 1,1 Millionen stecken, die aber nicht finanzwirksam werden.Nach Angaben von Bürgermeister Rolf Schultheis kalkuliert die Stadt in den kommenden Jahren mit einem so genannten strukturellen Defizit von jährlich 2,5 Millionen Euro. Diese Zahl sei auch die Grundlage für die Einsparungen, die man aufgrund der vom Land verhängten Schuldenbremse der Kommunalaufsicht vorweisen müsse.

In Zahlen ausgedrückt: 2011 muss Friedrichsthal 125 000 Euro und in den folgenden Jahren jeweils 250 000 Euro einsparen. Allerdings sieht Schultheis nur noch wenige Möglichkeiten zu nachhaltigen Einsparungen. Er warnt: "Wir dürfen uns nicht kaputt sparen." Schließlich stehe Friedrichsthal im Wettbewerb mit den umliegenden Kommunen. "Wir müssen unseren Bürgern etwas bieten, sonst ziehen sie weg." Auch wenn die Stadt alle freiwilligen Leistungen streichen würde, reiche das wegen der Pflichtaufgaben nicht aus, um den Haushalt auszugleichen, unterstreicht Schultheis. Seiner Meinung nach kann nur eine Gemeindefinanzreform Abhilfe aus diesem Dilemma schaffen. Für die Zukunft sieht der Verwaltungschef seine Stadt gut aufgestellt. "Alle städtischen Gebäude wie unsere Schulen und unsere Sportstätten, hier insbesondere das Hallenbad, sind in einem sehr guten Zustand. Hier haben wir in den vergangenen Jahren, auch dank des Konjunkturprogramm des Landes, viel investiert, vor allem in energetische Maßnahmen", erklärt Rolf Schultheis. Das mache sich garantiert in einem geringeren Energieverbrauch bemerkbar. Die einzige große Investition, die die Stadt für dieses Jahr geplant habe, sei die Anschaffung eines neuen Tanklöschfahrzeugs. Kosten: 280 000 Euro.

Und wie geht es nun mit dem Haushalt weiter? "Wir stellen jetzt die Einsparungen zusammen, legen sie zuerst der Kommunalaufsicht und danach dem Finanzausschuss vor", erklärt der Chef im Rathaus. Ende April, Anfang Mai könne der Haushalt dann beschlossen werden. "Wir müssen unseren Bürgern

etwas bieten, sonst ziehen

sie weg."

Bürgermeister

Rolf Schultheis

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