„Das ganze Dorf hilft bei der Umsetzung“

Fragt man nach der Besonderheit von Eisen, ist dieser Fakt interessant: Der Ort hat 487 Einwohner, jedoch 600 Vereinsmitglieder. „Die Dorfgemeinschaft ist fantastisch“, schwärmt folgerichtig auch Edgar Lorig.

Der 73-Jährige ist Ortsvorsteher von Eisen und selbst in allen Vereinen Mitglied. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort, der seinen Namen Erzfunden zu verdanken hat, 1334. Respektable 150 Bürger waren beim Fototermin anlässlich der SZ-Aktion "Unser Ort hat viele Gesichter" auf dem Dorfplatz des Nohfelder Ortsteils anwesend.

Die Eisener haben sich in elf Vereinen und Verbänden zusammengetan. Stellvertretend nennt Lorig die Evangelische Frauenhilfe, die sich einmal in der Woche trifft. Allein 100 Mitglieder im Alter von zehn bis 83 Jahren kann der Musikverein Edelweiß verzeichnen. Der Obst- und Gartenbauverein pflanzt für Zugezogene und Neugeborene einen Baum. Beim Kirmes- und Karnevalverein (KKV) helfen 70 bis 80 aktive Mitglieder, der KKV fährt sogar beim Umzug in der Nachbargemeinde Nonnweiler mit. Der Sportverein mit seinen knapp 150 Mitgliedern ist stolz auf seinen Nachwuchs, die Eisener Tanzmäuse. Seit 35 Jahren führt der TV bereits seine IVV-Wanderung durch. "Das ganze Dorf hilft bei der Umsetzung", so Lorig, "backt zum Beispiel Kuchen für Wanderer und Gäste." Die Original Buchwaldmusikanten bestehen aus 14 Blasmusikern, die volkstümliche Konzerte in Deutschland und angrenzenden Nachbarstaaten geben.

Dreh- und Angelpunkt für das Vereinsleben ist das Gemeindezentrum. Hier wird geprobt und sich getroffen. Unter anderem fungiert das Zentrum auch als Unterkunft für den Jugendclub "De Kella". In der Küche des Gemeindezentrums trifft sich ein privater Kochkurs regelmäßig. Nicht nur das Zentrum, auch der Vorplatz wird genutzt, so zum Beispiel als Kirmesplatz. Davor wiederum gibt es einen Spielplatz mit Basketballkorb und Torwand.

Auch sonst steht Eisen nicht schlecht da. Die Wander- und Schutzhütte auf dem Rothenberg wurde restauriert und die Hecken ausgelichtet, um eine bessere Aussicht auf den Ort zu haben. Im Kauengebäude der ehemaligen Schwerspatgrube am Panorama-Weg soll eine Ausstellung an den Bergbau erinnern. "An dem Gebäude haben Vandalen schweren Schaden verübt", erzählt Edgar Lorig, "der Ortsrat hat einer Renovierung schon zugestimmt." Eine Attraktion ist der Golfpark Heidehof. Dieser soll in absehbarer Zeit von derzeit neun auf dann 18 Löcher erweitert werden. Drei Eisener Familien bieten Ferienwohnungen und Fremdenzimmer an.

Im ausgebauten Gewerbegebiet "Kladenfloß" wurden neue Firmen angesiedelt. Für zukünftige Bauwillige wird das Gebiet "Unter dem Dorf" erschlossen. Zugezogene bekommen von der Gemeinde einen Zuschuss von 5000 Euro. Durch die Sanierung des Ortskerns inklusive integriertem Wendeplatz für Busse ist Eisen gut angeschlossen an den überörtlichen Personennahverkehr.

So viel Harmonie wurde auch schon beim Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" bedacht. Zwar hat Eisen noch nicht gewonnen, "aber wir haben bereits achtmal hintereinander die Note 'Sehr gut' erhalten", erzählt Edgar Lorig stolz.

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Zur Person Edgar Lorig, 73 Jahre, Pensionär, hat bei der Deutschen Bahn in der Werkstatt und am Rangierbahnhof in Saarbrücken gearbeitet. SPD-Mitglied ist er seit 1973, Parteivorsitzender seit vier Jahren, seit 1974 Ortsratsmitglied, seit 1986 Gemeinderat, seit 1989 Ortsvorsteher, seit 2004 Erster Beigeordneter in Nohfelden. bo

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Auf einen BlickTermine: 29. Mai: IVV-Wanderung; 8. und 9. Juni: Schlepper- und Traktorfest; 13 bis 15. Juli: Kirmes am Gemeindezentrum; 24. August: Feier "60 Jahre Freiwillige Feuerwehr Eisen"; 14. September: Feier "55 Jahre SPD"; 19. Oktober: Oktoberfest im Gemeindezentrum; 30. November: Jahreskonzert Musikverein; 8. Dezember: Weihnachtsmarkt am Gemeindezentrum. bo

 Antonia Molter war mit ihrer zehn Monate alten Tochter Finja nach Eisen gekommen. Foto: B&K

Antonia Molter war mit ihrer zehn Monate alten Tochter Finja nach Eisen gekommen. Foto: B&K

Foto: B&K
 SZ-Fotograf Josef Bonenberger (links) setzt vom Feuerwehr-Leiterwagen aus die Gruppe in Eisen ins rechte Bild. Feuerwehrmann Frank Lehmann bringt ihn nach oben. Foto: Zimmermann

SZ-Fotograf Josef Bonenberger (links) setzt vom Feuerwehr-Leiterwagen aus die Gruppe in Eisen ins rechte Bild. Feuerwehrmann Frank Lehmann bringt ihn nach oben. Foto: Zimmermann

Foto: Zimmermann

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Auf einen BlickDas Gruppenfoto der SZ-Aktion "Unser Ort hat viele Gesichter" gibt es im Internet zum Herunterladen unter www.sztipp.de/dorffoto, Preis: 99 Cent.Abzüge können Sie nur schriftlich bestellen: Saarbrücker Zeitung, Mia-Münster-Straße 8, 66606 St. Wendel, E-Mail: redwnd@sz-sb.de (Preis: ein Euro). red

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