Das etwas andere Derby

Heusweiler. Auf den ersten Blick ist es ein Spiel, in dem es um nicht mehr allzu viel geht. Der unangefochtene Tabellenführer reist am vorletzten Spieltag zum Tabellen-Dritten der Damen-Kegel-Bundesliga. Beide Mannschaften sind bereits für die Meisterrunde qualifiziert, dem Tabellenführer ist Platz eins nicht mehr zu nehmen, während der Dritte noch ein wenig auf Platz zwei schielt

Heusweiler. Auf den ersten Blick ist es ein Spiel, in dem es um nicht mehr allzu viel geht. Der unangefochtene Tabellenführer reist am vorletzten Spieltag zum Tabellen-Dritten der Damen-Kegel-Bundesliga. Beide Mannschaften sind bereits für die Meisterrunde qualifiziert, dem Tabellenführer ist Platz eins nicht mehr zu nehmen, während der Dritte noch ein wenig auf Platz zwei schielt. Und doch ist es mehr als nur ein Spiel. Es ist das Derby zwischen dem KSC Dilsburg und den KF Oberthal. Den beiden mit Abstand besten saarländischen Mannschaften. Aber es ist auch ein Aufeinandertreffen von guten Bekannten. Kein Duell, bei dem sich zwei verfeindete Mannschaften gegenüberstehen, sondern ein intensiver Zweikampf zwischen welchen, die sich schätzen, respektieren und über die Jahre befreundet wurden - die Kegler-Gemeinde steht eng beisammen.Und trotzdem: Für diese Stunden an diesem Samstag (14 Uhr, Landsweiler Hof, Landsweiler/Lebach) rückt die Konkurrenz in den Vordergrund. "Es ist eben ein Derby", sagt Birgit Stauner-Bayer vom KSC Dilsburg. Zumal es für Dilsburg tatsächlich noch um etwas geht. Denn im Moment steht die Mannschaft zwar als Dritter schon sicher in der Meisterrunde, aber noch gibt es Chancen auf Platz zwei, der für eine bessere Ausgangslage in der Meisterrunde sorgen würde.

"Wir haben nichts zu verlieren", erklärt Stauner-Bayer, aber dafür einiges zu gewinnen. Der momentane Tabellen-Zweite, Fortuna Lünen, muss am letzten Spieltag noch gegen Oberthal ran, während Dilsburg beim Schlusslicht aus Langenfeld antritt. Aber dafür wäre ein Heimsieg gegen Oberthal Pflicht, weiß auch Stauner-Bayer: "Aber wir haben keine Angst, uns zuhause gut zu verkaufen. Ein 2:1-Sieg ist möglich, denke ich."

Auf ein 3:0 zu hoffen, ist fraglich, denn aufgrund der Nähe kennt Oberthal die Bahn in Landsweiler, hat Dilsburg schon oft ärgern können. Doch Oberthal hat nichts mehr zu gewinnen in der regulären Runde, kann sich erholen, da Platz eins nicht mehr zu nehmen ist. "Aber wir können sowieso so selbstbewusst sein, das Spiel zu gewinnen", sagt Elke Radau-Lambert, gerade frisch zur Sportlerin des Jahres vom Deutschen Scherekegelbund gekürt.

Auch wenn Oberthal dem KSC in dieser Saison ein wenig den Rang als stärkste saarländische Mannschaft abgelaufen hat. Ein Wort um den Titel wird Dilsburg ganz sicher mitreden. "Das ist das Phänomen: Wenn du einmal da oben dabei warst, ist das eine ganz andere Motivation. Dann willst du auch wieder dabei sein", sagt Stauner-Bayer. Und für den Fall, dass die Tabellenkonstellation als Motivation nicht ausreicht, ist da ja der Derby-Faktor. Kein verbissenes oder hasserfülltes Derby, aber immer noch ein Derby. jbö

Foto: engel

"Wir können sowieso so selbstbewusst sein, das Spiel zu gewinnen."

Elke Radau-Lambert

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