Das Dutzend bei Landfrauen ist voll

St. Wendel. Die große Familie der Landfrauenvereine im Kreis St. Wendel ist um ein Mitglied reicher. Im vergangenen Jahr wurde in Sötern der zwölfte Ortsverein der Saar-Land-Frauen gegründet. Der neueste Ortsverband ist zugleich auch der jüngste. "Der Altersdurchschnitt liegt bei 40 Jahren", sagt Irene Welter, die den Kreis St. Wendel auf Landesebene vertritt

 Das gesunde Ernährung und Kochen schon bei Kindern zum Thema wird, dafür setzen sich die Landfrauen ein. Foto: Schlesinger/dpa

Das gesunde Ernährung und Kochen schon bei Kindern zum Thema wird, dafür setzen sich die Landfrauen ein. Foto: Schlesinger/dpa

St. Wendel. Die große Familie der Landfrauenvereine im Kreis St. Wendel ist um ein Mitglied reicher. Im vergangenen Jahr wurde in Sötern der zwölfte Ortsverein der Saar-Land-Frauen gegründet. Der neueste Ortsverband ist zugleich auch der jüngste. "Der Altersdurchschnitt liegt bei 40 Jahren", sagt Irene Welter, die den Kreis St. Wendel auf Landesebene vertritt. Welter, die selbst in Sötern wohnt, war nervös vor dem Gründungsabend. Würden sie vor leeren Stühlen stehen? "Landfrauenvereine waren in Sötern gänzlich unbekannt", so Welter. Am Ende war die Sorge unbegründet, denn 21 Frauen kamen zu dem Gründungsabend, von denen 17 direkt dem Ortsverband beigetreten sind. "Das hätten wir uns nicht träumen lassen", sagt Christel Pauly, Vorsitzende der Landfrauen im Kreis St. Wendel. Inzwischen zählt der Landfrauenverein in Sötern bereits 27 Mitglieder. Ein starker Zuwachs in kurzer Zeit. Was Pauly und Welter ebenfalls freut, ist die Bereitschaft der jungen Frauen Verantwortung zu übernehmen. "Es haben sich direkt Frauen bereit erklärt in den Vorstand zu gehen", sagt Jana Hartmann, Vorsitzende des Ortsverbandes. Da alle Mitglieder berufstätig sind, stellen die Landfrauen in Sötern nur einmal im Monat eine Veranstaltung auf die Beine. In den anderen Ortsverbänden finden in der Regel alle 14 Tage Aktionen statt.Als der Bundesverband der Landfrauen vor 110 Jahren gegründet wurde, ging es darum, Frauen auf dem Land die Möglichkeit zur Fortbildung zu geben. Themen wie Hauswirtschaft, Landwirtschaft und Erziehung waren anfangs gefragt. Obwohl die Frauen auf dem Land heute mobil sind, kommen die Referenten, die vom Landesverband bezahlt werden, noch immer in die einzelnen Ortsverbände, um Vorträge zu halten. Neben der Bildung geht es aber auch darum, die Frauen zu unterhalten und einen Ausgleich zum Alltag zu schaffen. So gebe es bei den Frühstücken für Frauen, die 1992 im Kreis St. Wendel ins Leben gerufen worden sind, Lesungen, lustige Beiträge und Gelegenheit zum Austausch.

Ein zentrales Thema für die Landfrauen ist die Ernährung. Der richtige Umgang mit Lebensmitteln, gesunde von ungesunden zu unterscheiden - all das möchten sie nicht nur in ihren Ortsverbänden, sondern auch in Schulen und Kindergärten vermitteln. Der Landesverband hat vor Jahren Frauen zu Kursleiterinnen in Ernährungsfragen ausgebildet. Diese können bei der Geschäftsstelle in Saarbrücken von Schulen angefragt werden. "Die Zusammenarbeit klappt ganz gut", sagt Welter. Auch im Kreis St. Wendel nehmen Grundschulen das Angebot der Landfrauen an. Doch diese sporadische Präsens der Themen Ernährung und Hauswirtschaft im Unterricht ist den Landfrauen nicht genug. "Wir würden es gerne sehen, dass Hauswirtschaft als Schulfach etabliert wird", sagt Pauly. Nachwuchssorgen haben die Landfrauen derzeit keine und der "junge" Ortsverband Sötern ist ein gutes Signal in Richtung Zukunft. "Dass ich mal mit meiner Tochter zu den Landfrauen fahren, hätte ich nicht gedacht", sagt Welter, deren Tochter (Mitte 20) Mitglied in Sötern ist.

AUF EINEN BLICK

Bei den Neuwahlen der Landfrauen auf Kreisebene gab es folgendes Ergebnis: Vorsitzende ist Christel Pauly, Stellvertreterin Susanne Hahn, Schatzmeisterin ist Elvira Erschens und Schriftführerin Jutta Konrath. Als Beisitzerinnen fungieren Irene Benz, Christiana Judenhuth. evy

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