Das Christkind macht jetzt Überstunden

Völklingen/Großrosseln. "Dass Geschenke umgetauscht werden, kommt ganz, ganz selten vor", sagt Bernhard Alberding. Alberding, langjähriger Geschäftsführer im Modehaus Hammerschmitt in Großrosseln, hat ein Gespür für Trends: "Unsere Kunden überlegen sehr lange, womit sie ihren Lieben eine Freude machen

 Mit Heiligabend ist das Weihnachtsgeschäft noch längst nicht beendet. Foto: dpa

Mit Heiligabend ist das Weihnachtsgeschäft noch längst nicht beendet. Foto: dpa

Völklingen/Großrosseln. "Dass Geschenke umgetauscht werden, kommt ganz, ganz selten vor", sagt Bernhard Alberding. Alberding, langjähriger Geschäftsführer im Modehaus Hammerschmitt in Großrosseln, hat ein Gespür für Trends: "Unsere Kunden überlegen sehr lange, womit sie ihren Lieben eine Freude machen." Bei Weihnachtsgeschenken werde gezielt, individuell und qualitativ hochwertig gekauft, oder es werden Geschenkgutscheine verteilt. Alberding: "Der Anteil der Gutscheine ist auf zirka 20 Prozent angestiegen. Deshalb haben wir in den Tagen nach Weihnachten auch eine große Nachfrage."Kaufverhalten, das Stephan Tautz vom Sportgeschäft Tautz in Wehrden bestätigt. "Es wird relativ wenig umgetauscht, meist nur dann, wenn die Größe nicht stimmt. Für uns als Händler ist das kein Verlustgeschäft", sagt Tautz, dessen Laden dennoch leicht rückläufige Bilanzen schreibt. Dafür gibt es Gründe: die demographische Entwicklung, die höhere Belastung durch die Schule und die Tatsache, dass viele Jugendliche ihre Zeit vor dem PC verbringen. "Dadurch haben die Vereine weniger Mitglieder, was sich wiederum auf unsere Verkaufszahlen auswirkt", vermutet Tautz.

Seine Kollegin Marietta Hector vom Sportgeschäft Groß in Großrosseln registriert unterdessen auch Erfreuliches. "Schon jetzt wirkt die Fußball-Europameisterschaft in diesem Jahr positiv aufs Geschäft." Das Thema Umtausch ist auch bei Sport Groß keines: "Ich kenne keinen Kunden, dem sein Geschenk absolut nicht gefallen hat", sagt Hector.

"Nein, es gibt keinen Umtausch-Bedarf. Das haben wir eigentlich noch nie erlebt", sagt Frank Roeder. Roeder vertritt eine ganz andere Branche. Er ist Geschäftsführer im ViF-Weinhandel in Völklingen. "Wir haben viele Geschäfts-, aber auch Privatkunden, denen wir zu jeder Geschenkpackung entsprechende Expertisen über den Wein, den sie verschenken, an die Hand geben." Damit sei, so Roeder, die Wahrscheinlichkeit, dass ein Produkt nicht gefällt, "gleich Null". Zugenommen habe in der Branche aber auch der Verkauf von Gutscheinen, und zwar deutschlandweit, "weil unsere Weine auch über das Internet bestellt werden können".

"Umtausch, weil ein Geschenk nicht gefällt? Nein, das ist bei uns absolut kein Thema. Die Leute wissen ganz genau, was gebraucht wird, was Freude macht und was sie verschenken wollen. Und wenn nicht, dann kommen Gutscheine zum Einsatz: Ist alles kein Problem", berichtet auch im alteingesessenen Völklinger Elektrogeschäft Herrmann dessen Mitarbeiterin Birgit Bruns. Und Birgit Mank vom Völklinger Musikgeschäft Fortissimo sagt: "Also, dass kommt so gut wie nie vor, dass beispielsweise einer eine Gitarre zu Weihnachten bekommt und sagt: Ich hätte aber lieber eine Mandoline." Bei Instrumenten werde in den Familien schon lange vor der Anschaffung überlegt, welches in Frage kommt. "Und Noten sind sowieso vom Umtausch ausgeschlossen, weil man die ja bekanntlich kopieren kann", sagt Mank.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort