Das Bergrennen erlebt sein blaues Wunder

Homburg. "Der Berg ruft", hieß es am Sonntag wieder einmal in Homburg. Der Homburger Automobilclub veranstaltete die 36. Auflage des ADAC-Bergrennens und i116 Fahrer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz waren dem Lockruf gefolgt

Homburg. "Der Berg ruft", hieß es am Sonntag wieder einmal in Homburg. Der Homburger Automobilclub veranstaltete die 36. Auflage des ADAC-Bergrennens und i116 Fahrer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz waren dem Lockruf gefolgt.Im Mittelpunkt des Rennens stand der Dreikampf um den ersten Platz in der Gesamtwertung: Am Ende hatte dabei Berg-Europameister Jörg Weidinger vom ADAC-Team Nordbayern mit seinem knallblauen Osella BMW die Nase vorn. Er fuhr in allen drei Läufen Bestzeit und kam auf eine Gesamtzeit von 3:34,447 Minuten. Im dritten Wertungslauf stanzte Weidinger eine Zeit von 1:08.699 Minuten in die 2,6 Kilometer lange Bahn - und verfehlte damit trotz widriger Streckenverhältnisse den neun Jahre alten Rekord lediglich um eine halbe Sekunde. Auf den weiteren Plätzen folgten die Mitfavoriten Marcel Steiner mit seinem Martini Mk 77 (3:42.853) und Uwe Lang (3:43.009) auf einem Osella. Weidinger war überglücklich. "Dass ich hier so deutlich gewinnen würde, war nicht zu erwarten. Ich komme aber immer gerne nach Homburg und genieße die tolle Renn-Atmosphäre hier. Ich kann den Homburger Organisatoren nur ein großes Lob aussprechen."In der Tourenwagenklasse gewann Reto Meisel auf seinem Mercedes 190. Befeuert wird der Wagen von einem alten Formel-1-Motor aus der Schmiede von John Judd. Meisel, der das Rennen bereits 2008 gewann, hatte am Ende mehr als zehn Sekunden Vorsprung auf seinen Schweizer Landsmann Bruno Ianiello. "Raketen-Bruno" war zum ersten Mal seit elf Jahren wieder in Homburg am Start.Der "Vater" hört aufNicht nur die Fahrer, auch die Organisatoren waren am Sonntagabend sichtlich geschafft. Allen voran Hartmut Schöffler. Ihn kann man getrost als "Vater des Homburger Bergrennens" bezeichnen. In den ersten drei Jahren des Rennens fungierte der 64-Jährige als Rennsekretär, ehe er 33 Jahre lang Rennleiter war. Nach der 36. Auflage wird er dieses Amt nun in die Hände von Jürgen Guckert legen, aber mindestens noch ein Rennen als Vize-Rennleiter zur Verfügung stehen."Natürlich klingt heute auch etwas Wehmut mit, aber der Wechsel vollzieht sich ja auf meinen Wunsch hin. Ich werde demnächst 65 Jahre alt und gehe im Dezember in Rente. Es ist nun an der Zeit, dass jüngere Mitstreiter in den Vordergrund treten", sagt Schöffler, der auch weiter tatkräftig mit anpacken wird, aber sich nicht mehr dem Stress der Renn-Leitung aussetzen will. Auf die Frage, was sich seit der ersten Auflage geändert hat, antwortet er: "Die Sicherheitsvorkehrungen haben sich drastisch verschärft und die Autos sind viel schneller geworden. Leider sind aber dafür die Sponsoren zurückgegangen."Trotz des teilweise schlechten Wetters gab es nur wenige Unfälle. Nach ersten Schätzungen des Veranstalters waren um die 4000 Zuschauer vor Ort. sho

Auf einen BlickGesamtwertung des Homburger Bergrennens: 1. Jörg Weidinger, Osella BMW PA, 3:34.447 Minuten; 2. Marcel Steiner, Martini Mk 77, 3:42.853 Minuten; 3. Uwe Lang, Osella PA 20/S, 3:43.009 Minuten; 4. Reto Meisel, Mercedes 190 Judd V8, 3:53.715 Minuten; 5. Bruno Ianniello, Lancia Delta S4, 4:04.610 Minuten.

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