Das ändert sich 2014 bei unseren Nachbarn

Mit dem neuen Finanzgesetz wird das Leben in Frankreich teurer: Bei vielen Alltagsprodukten werden die Preise steigen. Für die Luxemburger wird das Rauchverbot in öffentlichen Räumen die größte Umstellung im neuen Jahr.

Frankreich:Konsum: Mit der Erhöhung der Mehrwertsteuer wird im Grunde jeder zur Kasse gebeten, der in Frankreich lebt und einkauft. Der bisherige Satz, der auf die meisten Produkte angewendet wird, steigt von 19,6 auf 20 Prozent, der spezielle Steuersatz für Hotels, Gastronomie und Verkehrsmittel von 7 auf 10 Prozent. Einzige Ausnahme ist in Paris das Einzelticket für die Metro, das weiterhin 1,70 Euro kosten wird. Lediglich der ermäßigte Satz für lebenswichtige Produkte wird von der Erhöhung nicht betroffen sein und bleibt stabil bei 5,5 Prozent. Mit einer Erhöhung der Umlage auf den Energieverbrauch wird sich zudem die Stromrechnung der Franzosen um zirka zwei Prozent erhöhen. Wer aus dem Urlaub in Frankreich Postkarten verschicken will, muss 2014 ebenfalls tiefer in die Tasche greifen. Die üblichen Briefmarken kosten drei Cent mehr als bisher (0,66 statt 0,63 Euro für die Prioritärpost, 0,61 statt 0,58 Euro für die anderen). Auch Raucher und Konsumenten von Energie-Drinks kommen für den Versuch Frankreichs auf, den Schuldenberg abzubauen: Seit Anfang des Jahres wird eine Steuer von 1 Euro pro Liter Energie-Getränk erhoben. Und ab Mitte Januar kostet das Zigarettenpäckchen 20 Cent mehr. Auch der Gebrauch von Plastiktüten wird nun versteuert (zirka 6 Cent pro Tüte).

Löhne und Arbeitsmarkt: Erhöht werden sowohl der Mindestlohn (von 9,43 auf 9,53 Euro brutto pro Stunde) als auch der RSA (das Pendant zum deutschen Arbeitslosengeld II) von 492,90 auf 499,31 Euro monatlich für einen allein stehenden Erwachsenen. Unternehmen dürfen Teilzeitangestellte jetzt nur noch ab einem Minimum von 24 Stunden pro Woche beschäftigen. Firmen, die Löhne über eine Million Euro bezahlen, sollen eine Sonderabgabe von 50 Prozent für die über diese Grenze anfallende Summe bezahlen. Dieses Gesetz wurde in Frankreich vor allem von Fußballclubs der ersten Liga heftig kritisiert.

Polizei und Ausweise: Die französische Polizei soll sich einem Ethik-Kodex unterziehen, der unter anderem das Siezen im Umgang mit dem Bürger als Pflicht vorschreibt. Personalausweise sind jetzt für 15 statt für 10 Jahre gültig (außer Minderjährige).

Sonstiges: Wer in Frankreich Lotto und Euromillion spielt, wird die Ergebnisse nur noch auf dem Fernsehsender TF1 erfahren.

Luxemburg: Die größte Veränderung in Luxemburg ist das 2014 in Kraft getretene Rauchverbot. Betroffen sind Einkaufszentren, Freizeit- und Sportanlagen sowie Gaststätten, Kneipen und Diskotheken. Kunden, die sich nicht daran halten, müssen mit einer 24 Euro teuren Geldstrafe rechnen. 2014 ist zudem das letzte Jahr, um in Luxemburg von der Prämie CAR-e zur Förderung von Elektro-Fahrzeugen zu profitieren, die am 31. Dezember eingestellt wird. Außerdem werden aktuell die Wasserpreise in mehreren Gemeinden angepasst. Welche Kommunen betroffen sind, erfährt man unter www.waasser.lu. Zum ersten Mal können sich an der Europawahl in Luxemburg Bewohner beteiligen, die aus einem anderen EU-Staat stammen und seit weniger als zwei Jahren im Großherzogtum leben.

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