Darkroom - Tödliche Tropfen Todesengel aus dem Saarland mordet in Schwulen-Szene: „True Crime“-Fall im TV

Saarbrücken/Berlin · Am Mittwochabend feierte ein „True Crime“-Fall Premiere auf Arte, der im Saarland seinen Anfang nahm. Darum ging es in der „SR“-Koproduktion.

"Darkroom": Todesengel aus Saarland mordet in Schwulen-Szene – Fall im TV
Foto: missingfilms

Der Film „Darkroom - Tödliche Tropfen“ basiert auf der Geschichte des Serienmörders Dirk P. aus Saarbrücken, der 2012 in Berlin drei Männer umbrachte. Bei zwei weiteren soll er es versucht haben. Die Namen aller Beteiligten wurden in der SR-Koproduktion geändert. Der Täter, der im Film Lars Schmieg (Bozidar Kocevski) heißt, lernt im Saarbrücker Szenelokal „Madame“ seinen Freund Roland (Heiner Bomhard) kennen und lieben. Das Paar zieht zusammen nach Berlin, wo Lars nach einem Hochschulstudium eine Stelle als Grundschul-Referendar antritt.

Zunächst verläuft die offene Beziehung harmonisch, bis Lars erstmals mit der berauschenden Wirkung von K.o.-Tropfen in Kontakt kommt. Schnell erfährt er, dass der dafür verwendete Felgenreiniger leicht im Internet zu beschaffen ist und in Kombination mit Alkohol eine tödliche Wirkung entfaltet. Seine selbstgebrauten tödlichen Tropfen wendet er erstmals an einem Freund von Roland an, mit dem der sich im Vorfeld zerstritten hatte. Lars ist wie berauscht und macht sich in der Berliner Schwulenszene auf die Suche nach weiteren Opfern.

Als der saarländische Serienmörder schließlich von der Polizei geschnappt wird, streitet er vor Gericht ab, seine Opfer bewusst vergiftet zu haben. „Ich wollte einfach nur eine gute Zeit haben“. Die Überdosierung und das heimliche Verabreichen sprechen jedoch dagegen.

Für das Drehbuch zum Film „Darkroom - Tödliche Tropfen“ arbeitete der Filmemacher Rosa von Praunheim mit der Gerichtsreporterin Uta Eisenhardt zusammen, die den Prozess 2012 begleitete. Der Täter Lars Schmieg wird im Film ambivalent gezeichnet. Die Ursachen für sein mörderisches Verhalten werden trotz Rückblenden in Kindheitserinnerungen nicht erklärt. In einigen Szenen wirkt Lars, der sich in seiner Zeit als Altenpfleger rührend um die Bewohner kümmerte, fast zärtlich. In anderen Szenen wiederum ist er ein eiskalter Todesengel ohne Gnade.

Am 20. Oktober um 23 Uhr feierte der Film „Darkroom - Tödliche Tropfen“ Premiere auf ARTE. Im Anschluss kann der Film 30 Tage lang in den Mediatheken von ARTE und der ARD gestreamt werden.

Im Januar 2020 eröffnete der „True Crime“-Film das 41. Max Ophüls-Festival in Saarbrücken.

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